Klin Monbl Augenheilkd 2010; 227 - V06
DOI: 10.1055/s-0030-1267560

Diagnostische Möglichkeiten der konfokalen Laserscanningmikroskopie

T Wecke 1, C Schuart 1, M Hinz 1, W Behrens-Baumann 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Magdeburg

Hintergrund: Die konfokale Mikroskopie (KFM) wird mit einem diagnostischen Laser durchgeführt, der in der Lage ist, punktuell über mehrere Ebenen Gewebe abzutasten und diese mithilfe einer Software zwei- und dreidimensional darzustellen. In der Augenheilkunde findet das in der Universitätsaugenklinik Rostock entwickelte Rostock Cornea Modul (RCM) Anwendung, welches an den von Heidelberg Engineering entwickelten Retinatomographen (HRT) adaptiert wird und dessen diagnostischen Laser nutzt. Unter Verwendung der KFM können in vivo korneale Normalbefunde eindrucksvoll dargestellt und Pathologien differenzialdiagnostisch beurteilt werden, um therapeutische Entscheidungen zu unterstützen. Die KFM kann bei der Darstellung von LASIK-Flaps, Keratoplastikschnitten, Glaukomsickerkissen und nach Cornea Cross Linking (CXL) eingesetzt werden und bei der Differenzierung verschiedener bakterieller, viraler, parasitärer und mykotischer Infektionen helfen. Methoden: Es sollen klinische Spaltlampenbefunde mit der konfokalen Laserscanningmikroskopie korreliert werden, um die Möglichkeiten der KFM aufzuzeigen. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Mit dem Rostock Cornea Modul lassen sich Strukturen der Kornea von bis zu 1–2 Mikrometer darstellen. Es kann bei der Differenzialdiagnose von schweren Hornhautinfektionen sehr hilfreich sein, da eine direkte Visualisierung von mykotischen Erregern und Akanthamöben möglich ist. Das RCM kann damit deutlich schneller als eine aufwändige, zeitintensive mikrobiologische Kultur oder PCR Ergebnisse liefen, um eine therapeutische Entscheidung zu treffen. Nach CXL zur Behandlung des Keratokonus lassen sich die Stromaarchitektur und das Endothel überwachen, um gegebenenfalls frühzeitig eine endothelunterstützende Therapie einzuleiten. Ebenso ist eine Kontrolle der Wundheilung nach filtrierender Glaukomoperation möglich. Nach LASIK und Keratoplastik kann die Interfacezone beurteilt und frühzeitig eine prognostisch ungünstige Epithelinvasion nachgewiesen werden.