Patienten und Methode: Bei der Diagnostik des unklaren Schmerzes nach konservativ und operativ versorgten
Frakturen, stößt das konventionelle Röntgen an seine Grenzen. Um eine dynamische Darstellung
der Fraktur zu erlangen, erfolgte eine präoperative Sonografie bei unklaren Röntgenbefunden.
Inwieweit korreliert die präoperative sonografische und radiologische Diagnostik mit
dem intraoperativen Befund?
Wir konnten von 2007–2009 insgesamt 11 Patienten mit Schulterschmerz nach konservativ
und operativ versorgten Frakturen in die prospektive Studie einschließen. Es handelte
sich um 6 Claviculafrakturen, wobei 3 mittels TEN versorgt waren. 5 Patienten mit
einer subcapitalen Humerusfraktur konnten eingeschlossen werden. Hier erfolgte in
allen Fällen eine konservative Therapie. Die Patienten wurden durchschnittlich 5 Monate
post OP/Trauma aufgrund anhaltender Schulterbeschwerden vorstellig. Es erfolgte jeweils
ein Nativröntgen in 2 Ebenen und eine Sonografie der Schulter mit Darstellung des
Frakturbereiches in 3 Ebenen am proximalen Humerus und in 2 Ebenen im Bereich der
Clavicula. Die Ergebnisse der Bildgebung wurden nun mit der bei allen Patienten erfolgten
operativen Revision korreliert.
Schlussfolgerungen: Das Röntgen in 2 Ebenen zeigte eine nicht sichere knöcherne Durchbauung in 8 Fällen.
Bei 3 Fällen schien die Fraktur durchbaut zu sein. In allen Fällen zeigten sich sonografisch
eine nicht vollständige Kallusbrücke sowie eine noch nicht aufgehobene Artefaktunterbrechung.
Somit war das Stadium V der Frakturheilung nach Ricciardi noch nicht erreicht. In
der dynamischen Sonografie ließ sich in 9 Fällen eine Relativbewegung der Frakturenden
nachweisen. Intraoperativ zeigte sich in all diesen 9 Fällen eine Pseudarthrose, welche
operativ behandelt wurde. Die 2 Fälle ohne Relativbewegung heilten nach ME ohne operative
Zusatzmaßnahme aus.
Somit zeigt sich in unserem Kollektiv die dynamische Sonografie der Frakturzone als
gutes Diagnostikum bei radiologisch nicht sicher auszuschließender Pseudarthrose.
Pseudarthrosen - Sonografie - präoperativen Planung