Einleitung: Ein hepatisch metastasiertes Magenkarzinom als derzeit generell als prognostisch
ungünstig. Ziel dieser Studie war es, einen potentiellen operativ-kurativen Ansatz
innerhalb dieses Kollektivs genauer zu untersuchen.
Material und Methoden: Im Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg wurden im Zeitraum von 1972–2008 insgesamt
31 Patienten mit einem hepatisch metastasierten (synchron oder metachron) Magenkarzinom
behandelt. Das mediane Alter betrug 66 Jahre (35–84 Jahre) und das Verhältnis männlich
zu weiblich lag bei 2:1. Alle Daten wurden prospektiv erhoben und retrospektiv untersucht.
Ergebnisse: In 68% der Fälle konnten atypische oder anatomische Segmentresektionen durchgeführt
werden. Größere Eingriffe im Sinne einer Hemihepatektomie (rechts oder links) wurden
lediglich bei 32% der Patienten durchgeführt. Die R0-Resektionsrate betrug 74,2%.
Intraoperativ wurde bei 6 Patienten eine weitere Metastasenmanifestation außerhalb
der Leber festgestellt. Die postoperative Komplikationsrate lag insgesamt bei 16%
(5 von 31), die Krankenhausletalität bei 6% (2 von 31). 7% der Patienten erhielten
eine neoadjuvante Chemotherapie, eine adjuvante Chemotherapie wurde bei 30% der Patienten
durchgeführt.
Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 20%.
Schlussfolgerung: Ein hepatisch metastasiertes Magenkarzinoms stellt ist im Hinblick auf unseren erhobenen
Daten nicht unbedingt eine Palliativsituation dar, da in 20% der Fälle die 5-Jahres-Überlebensmarke
erreicht wurde. Ein interdisziplinärer Ansatz mittels Chemotherapie (neoadjuvant/adjuvant)
scheint sinnvoll zu sein. Weitere kontrollierte Studien sollten durchgeführt werden.
Falls sich ein kurativ Ansatz heraustellt ist eine generelle Tumornachsorge anzuraten.