Z Gastroenterol 2010; 48 - P147
DOI: 10.1055/s-0030-1263591

Ergebnisse der operativen Therapie bei hepatisch metastasierten Magenkarzinomen

CW Schildberg 1, V Schellerer 1, A Perrakis 1, W Hohenberger 1, R Croner 1, T Horbach 2
  • 1Universität Erlangen/Nürnberg, Chirurgische Klinik, Erlangen, Germany
  • 2Stadtkrankenhaus Schwabach, Chirurgische Klinik, Schwabach, Germany

Einleitung: Ein hepatisch metastasiertes Magenkarzinom als derzeit generell als prognostisch ungünstig. Ziel dieser Studie war es, einen potentiellen operativ-kurativen Ansatz innerhalb dieses Kollektivs genauer zu untersuchen.

Material und Methoden: Im Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg wurden im Zeitraum von 1972–2008 insgesamt 31 Patienten mit einem hepatisch metastasierten (synchron oder metachron) Magenkarzinom behandelt. Das mediane Alter betrug 66 Jahre (35–84 Jahre) und das Verhältnis männlich zu weiblich lag bei 2:1. Alle Daten wurden prospektiv erhoben und retrospektiv untersucht.

Ergebnisse: In 68% der Fälle konnten atypische oder anatomische Segmentresektionen durchgeführt werden. Größere Eingriffe im Sinne einer Hemihepatektomie (rechts oder links) wurden lediglich bei 32% der Patienten durchgeführt. Die R0-Resektionsrate betrug 74,2%. Intraoperativ wurde bei 6 Patienten eine weitere Metastasenmanifestation außerhalb der Leber festgestellt. Die postoperative Komplikationsrate lag insgesamt bei 16% (5 von 31), die Krankenhausletalität bei 6% (2 von 31). 7% der Patienten erhielten eine neoadjuvante Chemotherapie, eine adjuvante Chemotherapie wurde bei 30% der Patienten durchgeführt.

Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 20%.

Schlussfolgerung: Ein hepatisch metastasiertes Magenkarzinoms stellt ist im Hinblick auf unseren erhobenen Daten nicht unbedingt eine Palliativsituation dar, da in 20% der Fälle die 5-Jahres-Überlebensmarke erreicht wurde. Ein interdisziplinärer Ansatz mittels Chemotherapie (neoadjuvant/adjuvant) scheint sinnvoll zu sein. Weitere kontrollierte Studien sollten durchgeführt werden. Falls sich ein kurativ Ansatz heraustellt ist eine generelle Tumornachsorge anzuraten.