Zeitschrift für Palliativmedizin 2010; 11(4): 150
DOI: 10.1055/s-0030-1263007
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Große Herausforderung – Hospizkultur und Palliativkompetenz in Pflegeeinrichtungen

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Publication Date:
20 July 2010 (online)

 

Anlässlich des diesjährigen "Internationalen Tags der Pflege" am 12. Mai äußerte sich Dr. Birgit Weihrauch, Vorsitzende des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes (DHPV) zur Hospizkultur.

"Es muss unser aller Anliegen sein, die Hospiz- und Palliativarbeit in Deutschland weiter auszubauen und zu stärken. Nur so ist unsere alternde Gesellschaft den sozialen Herausforderungen in der Zukunft gewachsen", so Dr. Weihrauch. "Die Lebenserwartung ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Die Zahl der älteren, pflegebedürftigen und schwerstkranken Menschen sowie der Menschen mit demenziellen Erkrankungen und mit ihnen die Zahl derjenigen, die in Zukunft auf eine qualitativ hochwertige Pflege angewiesen sind, nimmt beständig zu. Anliegen der Hospiz- und Palliativarbeit ist es, diesen Menschen ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zuletzt zu ermöglichen", so Weihrauch weiter.

In den vergangenen bald 25 Jahren konnten durch Hospizbewegung und Palliativmedizin große Fortschritte in der Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen erreicht werden. Einweisungen in Krankenhäuser können inzwischen häufig aufgrund einer guten und intensiven Zusammenarbeit der Hospizeinrichtungen mit den Pflegediensten und Ärzten vor Ort vermieden werden, so dass Menschen trotz einer aufwändigen Versorgung in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. "Die gewohnte Umgebung wird aber zunehmend nicht mehr das eigene Zuhause sein, sondern immer häufiger auch die Pflegeeinrichtung. Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen müssen sich daher weit mehr als bisher mit der Hospiz- und Palliativarbeit auseinandersetzen und ihre Versorgungskonzepte stärker darauf ausrichten", so Weihrauch weiter. Der Gesetzgeber hat in der letzten Legislaturperiode wichtige Voraussetzungen dafür geschaffen. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung kann danach auch in stationären Pflegeeinrichtungen erbracht werden; und auch die Begleitungen durch ambulante Hospizdienste in diesen Einrichtungen werden bei der Finanzierung entsprechend berücksichtigt.

Nach einer Pressemitteilung der Stabsstelle Presse und Öffentlichkeitsarbeit des DHPV, Dr. Julia von Hayek

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