ergopraxis 2010; 3(6): 12
DOI: 10.1055/s-0030-1255433
wissenschaft

Morbus Parkinson – Ultraleichtbesteck reduziert Tremor

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Publication Date:
04 June 2010 (online)

 

Für eine flüssige Abfolge der Armbewegung beim Essen und eine angemessene Geschwindigkeit ist ein ultraleichtes Besteck für Klienten mit Morbus Parkinson geeigneter als ein handelsübliches. Zu diesem Ergebnis kam ein ergotherapeutisches Forscherteam um Hui-Ing Ma sowie der Neurologe Wen-Juh Hwang von der National Cheng Kung University, Tainan, Taiwan.

Die Forscher führten eine Studie mit 18 Klienten mit Morbus Parkinson durch. Die Kontrollgruppe umfasste ebenfalls 18 Teilnehmer. Während der Testreihe saßen die Probanden an einem Tisch und transportierten mit einem Löffel Wasser aus einer großen Schüssel in eine kleinere, körpernähere Schüssel. Den Löffel versahen die Forscher mit einem Plastikgriff, in welchen sie unterschiedliche Gewichte einführen konnten. Für die Aufgabe wählten sie drei verschiedene Gewichtsklassen aus: ultraleicht mit 35 Gramm (A), mittel mit 85 Gramm (B) und schwer mit 135 Gramm (C). Diese wiesen sie den Teilnehmern in willkürlicher Abfolge zu (ABC, BCA, CAB). Während des Testablaufs maßen die Forscher die Handkraft der Probanden mit einem Hand-Dynamometer. Mithilfe eines dreidimensionalen Ultraschall-Messgerätes sammelten sie Daten über deren Bewegungsaktivität.

Unter Einschluss der Variablen Bewegungszeit, Höchstgeschwindigkeit, Bewegungszeit in der Beschleunigungsphase und Bewegungshäufigkeit zeigen die Ergebnisse, dass der Einsatz von Ultraleichtbesteck besonders die Geschwindigkeit positiv beeinflusst. Hierbei konnten die Probanden kontrollierte Bewegungen in einer effizienten Aufgabenabfolge ausführen, ohne von auftretendem Tremor oder Bradykinese gehindert zu werden. Die Forscher raten dazu, weitere Studien mit handelsüblichen Bestecken (200 Gramm) durchzuführen, um die Einflusskriterien für Tremor bei Klienten mit Morbus Parkinson noch genauer abschätzen zu können.

suma

Clin Rehabil 2009; 23: 1086–1092

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