Elastographie der Leber mittels einer neuen Ultraschalltechnologie (ARFI)

Einleitung: Die transiente Elastographie der Leber (Fibroscan®) ist auf eine bestimmte Eindringtiefe und Standard-Messkammer festgelegt. Acoustic Radiation Force Impulse Imaging (ARFI) ist eine neue Technologie, die mittels einer Standard-Ultraschallsonde mit flexibler Messkammer auch zur Leberelastographie unter Sicht genutzt werden kann.

Methoden: Wir führten eine prospektive Studie zur Evaluation der Leberelastographie mittels ARFI (Siemens Acuson S2000 Virtual Touch Tissue Quantification™) im Vergleich zu Fibroscan® und Leberhistologie bei 136 Patienten durch, davon 35 Patienten mit Leberzirrhose, 35 Patienten mit nichtzirrhotischen Lebererkrankungen, 29 Patienten mit Fettleber, 11 akuten Hepatitiden und 26 Kontrollen. Häufigste Primärdiagnose waren chronische Virushepatitiden (n=66; 49%) bei einem mittleren Alter von 47±14 Jahren.

Ergebnisse: Die ARFI-Elastographie der Leber war durchführbar bei allen Patienten mit 12±3 validen Messungen pro Patient in einer Tiefe von 3,85±0,72cm. Die mittlere Ausbreitungsgeschwindigkeit lag bei 1,54±0,75m/s. ARFI-Resultate von rechtem und linkem Leberlappen waren vergleichbar (n=40; p<0,001). Bei zirrhotischen Patienten fanden sich deutlich höhere ARFI-Ergebnisse (p<0,0001) mit hoher Diskriminanz (ARFI>1,54m/s: Sensitivät 97%, Spezifität 94%). Beide Elastographiemethoden (ARFI und Fibroscan®) korrelierten miteinander (p<0,0001) und zum histologischen Grading der Leberfibrose (p<0,0001), ebenso zur histologischen Entzündungsaktivität (p<0,04) sowie zur Milzgröße (p<0,0001). Im Gegensatz dazu hatte die Leberverfettung ebenso wie Alter, Geschlecht und BMI keinen statistischen Einfluss auf die Elastographieergebnisse.

Diskussion: Die neue Methode der ARFI-Elastographie erlaubt eine valide, akkurate und flexible Messung der Lebersteifigkeit. Auch der linke Leberlappen kann mittels ARFI elastographiert werden. Leberverfettung scheint keinen signifikanten Einfluss auf die ARFI-Elastographie zu nehmen.