Endoskopie heute 2010; 23 - P26
DOI: 10.1055/s-0030-1251610

Vergleich der Ergebnisse von Push-and-Pull-Enteroskopie mit der normalen Push-Enteroskopie bei Patienten mit Stenosen im Bereich von biliodigestiven Anastomosen

AF Hagel 1, TM deRossi 1, M Raithel 1
  • 1Uni Erlangen, Medizin 1, Erlangen, Germany

Hintergrund: Der endoskopische Zugang zu Stenosen bei biliodigestiven Anastomosen gestaltet sich mitunter schwierig, und kann ggf. eine Perkutane Transhepatisch Cholangiodrainage oder eine operative Revision erfordern.

Zielsetzung: Die interventionelle Enteroskopie mittels Push-Enteroskopie (PE) und Push-and-Pull-Enteroskopie (DBE), jeweils in Verbindung mit Endoskopisch Retrograder Cholangiografie und ggf. Drainage in prograder Technik, wurde anhand von 24 Patienten mit Verdacht einer Stenose im Bereich der biliodigestiven Anastomose untersucht.

Material und Methoden: Mittels Push-Enteroskopie und/oder Push-and-Pull-Enteroskopie wurde versucht einen Zugang zur biliodigestiven Anastomose zu bekommen. Im Falle einer Stenose wurde, enteroskopisch oder perkutan, eine entsprechende Intervention durchgeführt. Anatomische Gegebenheiten, Ursache der Symptome im Bereich der biliodigestiven Anastomose, therapeutischer Erfolg und die Komplikationsrate wurden untersucht, und eine Klassifikation der Stenosen im Bereich der biliodigestiven Anastomse erstellt.

Resultate: Mittels Push – Enteroskopie wurde bei 5 von 24 Patienten (20,8%) die Anastomose erreicht. Des Weiteren wurde mittels Push-and-Pull-Enteroskopie bei 17 der verbleibenden 19 Patienten (89,4%) die Choledocho- oder Hepatico-Jejunostomie erreicht. Eine erfolgreiche Endoskopisch Retrograde Cholangiografie sowie eine entsprechende Intervention wurde in 21 von 24 Patienten (87,5%) erreicht. Lediglich bei 3 Patienten musste eine Perkutane Cholangiodrainage erfolgen (12,5%). Narbig veränderte biliodigestive Anastomosen wurden bei 14 von 21 (66,6%) der Patienten gefunden. Hierbei handelte es sich in 7 Fällen (50%) um eine mukosale Stenose, in 5 Fällen um eine intramurale Stenose und in 2 Fällen (14,2%) um eine duktale Stenose. Bei den restlichen 7 Patienten zeigten sich keine Stenose im Bereich der Anastomose. Eine Ostiuminzission sowie die Einlage einer Endoprothese wurde in 8 bzw. 13 der 14 Patienten vorgenommen (57,1% bzw. 92,8%). Der reguläre Wechsel der Endoprothesen gelang bei 10 der 14 Patienten (71,4%). Hierbei wurde bei 8 Patienten (80%) eine bestehende Cholangitis dauerhaft beseitigt. Als größere Komplikationen sind 2 Perforationen (8,3%), 1 leichtgradige Peritonitis sowie eine Cholangitis (je 4,1%) aufgetreten. Kleinere Komplikationen traten insgesamt bei 20,8% der Patienten auf.

Zusammenfassung: Interventionelle Enteroskopie, im Besonderen Push-and-Pull-Enteroskopie, hat eine hohe Erfolgsrate bei Interventionen im Rahmen von Stenosen im Bereich von Choledocho- oder Hepatiko-Jejunostomien.