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DOI: 10.1055/s-0030-1249476
Zur Herkunft der Hornhautdaten des Gullstrand-Auges
Fragestellung: Das Gullstrand-Auge wird seit vielen Jahren als Modellauge für theoretisch-optische Rechnungen eingesetzt. Zusätzlich wird es zur Kalibrierung optischer Instrumente, z.B. von Keratometern, verwendet. Im Folgenden soll geklärt werden, in welchem Maße die Hornhaut des Gullstrand-Auges auf biometrischen Messdaten beruht und inwieweit darauf basierende Anwendungen und Instrumente realistische Ergebnisse liefern. Methodik: In einer Literaturrecherche wurden die numerischen Werte der optischen Elemente des theoretischen Gullstrand-Auges zu ihren individuellen Ursprüngen zurückverfolgt. Ergebnisse: Die numerischen Werte für die optischen Eigenschaften (Brechungsindices, Dicke, Krümmungsradien) des Hornhautsystems des Gullstrand-Auges stammen im wesentlichen aus der wissenschaftlichen Literatur des späten 19. Jahrhunderts. Nur wenige Messungen wurden von Gullstrand selbst durchgeführt. Insbesondere die Bestimmung des hinteren kornealen Krümmungsradius basiert nur auf einer sehr kleinen Anzahl von Messungen. Schlussfolgerungen: Obwohl das schematische Gullstrand-Auge eine wichtige Rolle als theoretisches selbstkonsistentes Augenmodell für die physiologische Optik spielt, ist es als realistisches biometrisches Modell für die Hornhaut möglicherweise weniger geeignet