ergopraxis 2010; 3(2): 12
DOI: 10.1055/s-0030-1248788
wissenschaft

Affolter-Methode Bei Menschen mit erworbener Hirnschädigung wirksam

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Februar 2010 (online)

 

Die Veränderung des Verhaltens (VV) eines Klienten bei der gespürten Interaktionstherapie nach Affolter deutet auf Lernprozesse in der Rehabilitation hin. Zu diesem Ergebnis kam Félicie Affolter mit ihren Kollegen im Schulungszentrum Burgau.

Die Forscher führten eine Pilotstudie mit 52 Klienten durch. Diese waren zwischen 19 und 79 Jahre alt, hatten erworbene Hirnschädigungen unterschiedlicher Genese und befanden sich in der Frührehabilitationsphase B. Laut FIM waren 70 Prozent von ihnen schwerstbetroffen und hilfebedürftig. Die 52 Studienteilnehmer nahmen als Probanden an Einführungs- und Grundkursen von Therapeuten zum Thema „Interaktion Person–Umwelt” teil. Die Therapeuten behandelten sie beim Durchführen gespürter Alltagsgeschehnisse nach Affolter. Dabei entstanden 97 videodokumentierte Behandlungseinheiten.

Die Auswertung ergab, dass man die sich entwickelnde Wahrnehmungsorganisation auf der Basis von Piaget an drei Punkten festmachen kann: Bewegungsverhalten, Blickrichtung beim Hantieren und Körperaufrichtung. Treten diese drei Komponenten der VV bei einem Klienten während gespürter Alltagsgeschehnisse auf, bedeutet das einerseits, dass ein Zusammenhang zwischen ihnen besteht. Andererseits heißt es, dass die Therapeutin eine Organisation der Wahrnehmung auf verschiedenen Stufen stimulieren konnte und somit die gespürte Interaktionstherapie nach Affolter wirksam ist.

anmü

Neurol Rehabil 2009; 15: 12–17