Aktuelle Ernährungsmedizin 2010; 35(5): 245-251
DOI: 10.1055/s-0030-1248566
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entzündlich-rheumatische Krankheiten – Ernährungstherapie und Ernährungsberatung im interdisziplinären Team

Nutrition Therapy and Nutritional Counselling in an Interdisciplinary Team: The Communication of the TherapistsO.  Adam1 , S.  Pera2 , H.  E.  Langer2 , T.  Karger3
  • 1Ernährungsmedizin, Betriebsärztlicher Dienst der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 2Praxis für Ernährungsberatung und Ernährungstherapie Nienburg
  • 3Arbeitskreis Ernährungsmedizin der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie
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Publication Date:
07 September 2010 (online)

Zusammenfassung

Die Ernährungstherapie entzündlich-rheumatischer Erkrankungen gehört zu den empfohlenen Diätformen und sollte auch wegen des kardiovaskulären Risikos dieser Krankheitsbilder keinem Betroffenen vorenthalten werden. Hinzu kommen Komorbiditäten aus ernährungstherapeutischer Sicht, wie Unverträglichkeit von oder Sensitivität gegen Lebensmittel, eine Fehl- oder Mangelernährung, die durch körperliche Einschränkungen verstärkt werden. Das Einkaufen und die Zubereitung der Speisen werden durch die Arthritiden der Hand- und Fußgelenke erschwert, der Befall der Kiefergelenke schränkt das Kauen fester Speisen ein. Aus rheumatologischer Sicht hat ein zusätzlich bestehendes Sicca-Syndrom, eine Refluxösophagitis oder eine Ösophagusmotilitätsstörung ernährungstherapeutische Bedeutung. Wie unsere Erfahrungen bei den Spezialseminaren Rheumatologie der Deutschen Akademie für Ernährungsmedizin (www.daem.de) gezeigt haben, begrenzt vor allem der unzureichende Informationsfluss zwischen den Therapeuten den Therapieerfolg des Patienten. Im Team arbeiten meist ein Rheumatologe, ein Ernährungsmediziner, ein Ernährungstherapeut, unterstützt durch Physio-, Ergo- und Psychotherapeuten. Die Interaktionen zwischen den Teammitgliedern können im Rahmen einer Schwerpunktpraxis optimal erfolgen.

Abstract

Dietary therapy in states of inflammatory rheumatic diseases is recommended by nutrition societies, and should not be withhold from the patient, because of the high cardiovascular risk they are bearing. Additionally, nutritional comorbidities, as are intolerance of or sensitivity for nutrients or an imbalanced or deficient diet, are aggravated by physical impairment. Shopping and cooking is rendered difficult with swollen or tender joints of arms or legs, arthritis of mandibular joints impede the masticating apparatus. Rheumatologic comorbidities with nutritional relevance include Sicca symptoms, gastro-oesophageal reflux or esophageal motility disorders. Our seminars in rheumatology showed us that an insufficient transfer of information between the therapists limits the patient’s outcome. Members of the therapeutic team are a rheumatologist and a nutritionist, a dietician, supported by physical and functional therapists and psychologists. The communication between them is best realized in medical centers for outpatients.

Literatur

Prof. Dr. Olaf Adam

Ernährungsmedizin, Betriebsärztlicher Dienst der Ludwig-Maximilians-Universität München

Goethestraße 31

80336 München

Phone: 089/218075764

Fax: 089/218075765

Email: olaf.adam@lrz.uni-muenchen.de

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