Klin Monbl Augenheilkd 2009; 226 - KV32
DOI: 10.1055/s-0029-1243681

Dermis-Fett-Transplantation als Orbitaimplantat

N Minko 1, PW Rieck 1, E Bertelmann 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum

Hintergrund: Die allogene Plombenimplantation nach Enukleation kann mit Nachteilen wie Materialinfektion, Luxation, Extrusion und der Entwicklung eines Postenukleationssyndroms verbunden sein. Die autologe Dermis-Fett-Transplantation stellt einen alternativen Volumenersatz der Orbita dar, der auch sekundär implantiert werden kann. Methoden: Retrospektive Auswertung der Patienten mit autologer Dermis-Fett-Transplantation (DFT) seit 2004. Ergebnisse: Dermis-Fett-Transplantationen, bei denen körpereigenes, an der Dermis haftendes Fettgewebe aus der Glutealregion in die Orbita transplantiert wird, bieten bei steter Verfügbarkeit und guter Verträglichkeit durch Vermeidung von Fremdmaterial eine gute Voraussetzung für die Prothesenanpassung bei ausgezeichneter Motilität. Zu den Nachteilen der DFT zählen der höhere operative Aufwand, die Narbe am Entnahmesitus, vereinzeltes Wachstum von Haaren auf dem Transplantat und selten Einheilungsstörungen bei komplizierten Augenhöhlen, z.B. nach Verätzung. Schlussfolgerung: Das autologe Dermis-Fett-Transplantat stellt eine sichere Alternative zu alloplastischen Orbitaimplantaten dar und kann der Plombenimplantation überlegen sein.