Klin Monbl Augenheilkd 2009; 226 - KV02
DOI: 10.1055/s-0029-1242933

Anwendungen von Eigenserumaugentropfen bei Augenoberflächenerkrankungen

S Tuchen 1, C Vorwerk 1, T Wecke 1, W Behrens-Baumann 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Magdeburg

Hintergrund: Augenoberflächenerkrankungen, wie persistierende Hornhautepitheldefekte, Ulzerationen der Hornhaut oder auch „das trockene Auge“ werden mit Eigenserumaugentropfen erfolgreich therapiert. Dieses Blutprodukt zeichnet sich durch zahlreiche biologisch aktive Substanzen wie thrombozytäre Wachstumsfaktoren, Fibronektin und Vitamine aus. Die Augentropfen autologen Ursprungs sind gut verträglich und lösen selten allergische Reaktionen aus. Kasuistik: Die Nutzung der Eigenbluttherapie ist in unserer Klinik ein Standardverfahren. Anhand von 3 Fallbeispielen wird auf die Indikationsstellung, das Herstellungsverfahren und die rechtlichen Grundlagen eingegangen. Eine 85-jährige Patientin stellte sich mit einem parazentral gelegenen Ulcus corneae vor, das nach der Applikation von Augentropfen entstanden war. Ein zweiter 47-jähriger Patient wurde uns mit einem tropfflaschenbedingten Ulcus corneae als Folge der medikamentösen Therapie eines Sekundärglaukoms überwiesen. Bei bestehendem Randfurchenulcus wurde eine 90-jährige Patientin stationär mit Eigenserumaugentropfen behandelt. Schlussfolgerung: Unter der Therapie mit Eigenserumaugentropfen kommt es oftmals schneller als mit standardmäßiger Salbentherapie zum Schluss von Oberflächendefekten der Hornhaut. Aufgrund der gesetzlichen Grundlagen wird dieses Blutprodukt in unserer Klinik nur unter stationären Bedingungen angewandt. Zu beachten ist ebenfalls die eng gefasste Indikationsstellung und der Ausschluss von Patienten mit infektiösen Erkrankungen.