ergopraxis 2010; 3(1): 13
DOI: 10.1055/s-0029-1240023
wissenschaft

Psychosen – Ergotherapie hilft, den Alltag individuell zu gestalten

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Publication Date:
29 January 2010 (online)

 

Ergotherapie ermöglicht es Menschen mit einer Psychose, im Alltag das zu tun, was sie tun möchten. Zu diesem Ergebnis kam die Ergotherapeutin Sarah Cook mit ihrer Kollegin Eleni Chambers an der Sheffield Hallam University, England.

Die Forscherinnen gingen der Frage nach, was Nutzern von Gesundheitsdiensten bei ihren täglichen Aktivitäten hilft und was sie behindert und ob Ergotherapie sie dabei unterstützt. 24 Menschen mit einer Psychose erklärten sich zu einem Interview bereit. Sie schilderten, dass sie durch Ergotherapie individuelle Ziele erreichen können, unabhängiger werden, Ängste überwinden und ihren Horizont erweitern. Generell empfanden die Befragten den Gesundheitsdienst als hilfreich, zum Beispiel um Hobbys wiederaufzunehmen. Die Forscher schlussfolgern aus den Antworten, dass die persönliche Beziehung zu Therapeuten entscheidend dazu beiträgt, ob die Intervention den Klienten helfe. Denn: Das Gefühl, in der Erkrankung oder als Mensch nicht ernst genommen zu werden, wirkt sich negativ aus und aktiviert die Klienten nicht im richtigen Maße zu Aktivitäten.

Aufgrund dieser Ergebnisse empfehlen die Forscher Ergotherapeuten, ihre Interventionen noch besser auf die Bedürfnisse von Klienten anzupassen sowie ihre eigenen Kommunikations- und Beziehungsfähigkeiten weiterzuentwickeln. Außerdem sollten sie ihre künstlerischen Fähigkeiten ausbauen, um ihre Klienten dahingehend besser anleiten zu können. Darüber hinaus sollten sie kritischer denken, um ihre Arbeit besser hinterfragen zu können.

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BJOT 2009; 72: 238–248

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