Aktuelle Neurologie 2009; 36 - P805
DOI: 10.1055/s-0029-1238897

Die Ludwigshafener Schlaganfallstudie Mortalität nach erstmaligem Schlaganfall

SB Rose 1, F Palm 1, B Bode 1, C Urbanek 1, F Buggle 1, A Grau 1
  • 1Ludwigshafen

Fragestellung: Durch verbesserte Behandlungsmethoden des Schlaganfalls ist eine Senkung der Mortalität zu erwarten. Populationsbasierte Schlaganfallregister sind für eine verlässliche Erhebung dieser Daten notwendig. Wir präsentieren hier Ergebnisse eines populationsbasierten Schlaganfallsregisters der in Südwestdeutschland gelegene Industriestadt Ludwigshafen am Rhein.

Methode: Die Ludwigshafener Schlaganfallstudie (LuSSt) ist ein populationsbasiertes Schlaganfallregister der Stadt Ludwigshafen (zirka 167.000 Einwohner) in Rheinland-Pfalz. Seit dem Jahr 2006 werden durch Kooperation der regionalen Versorgungseinrichtungen alle Patienten mit Schlaganfällen und transitorisch ischämischen Attacken erfasst. Follow-up Patientenbefragungen wurden nach 1, 3 und 12 Monaten durchgeführt.

Ergebnis: Im Jahr 2006 erlitten 347 Patienten einen erstmaligen ischämischen Schlaganfall und 34 Patienten eine erstmalige intracerebrale Blutung (zusammen 381). Follow-up Daten konnten nach einem Monat von 362 (95,0%) Patienten und nach 3 bzw. 12 Monaten von je 359 (94,2%) Patienten erhoben werden. Die Gesamtsterblichkeit lag bei 11,9% (95%CI: 8,9–15,6) nach einem Monat, 16,3% (95%CI: 12,9–20,5) nach 3 Monaten und 23,4% (95%CI: 19,3–28,0) nach 12 Monaten. Die Mortalität nach einem ischämischen Schlaganfall lag bei 10,0% nach einem, bei 13,9% nach 3 und bei 21,7% nach 12 Monaten, für intracerebrale Blutungen bei 28,1% nach einem und bei je 40,6% nach 3 bzw. 12 Monaten.

Schlussfolgerung: Die Mortalität nach einem erstmaligen Schlaganfall, insbesondere nach einer intracerebralen Blutung, ist immer noch sehr hoch. Allerdings zeigen unsere Daten, im Vergleich zu früheren populationsbasierten europäischen Schlaganfallregistern, eine niedrigere Mortalitätsrate. Dies könnte das Ergebnis der verbesserten Möglichkeiten sowohl in der akuten als auch in der sekundärprophylaktischen Behandlungsphase sein. Allerdings sind Vergleiche zwischen verschiedenen Ländern, Zeiten und Populationen schwierig und unsere Daten stützen sich bisher erst auf ein Jahr.