Aktuelle Neurologie 2009; 36 - P616
DOI: 10.1055/s-0029-1238709

Stellenwert der Duplexsonografie zur Verlaufskontrolle nach Stentimplantation im Vertebralisstromgebiet

N Ernst 1, F Ahlhelm 1, W Reith 1, K Fassbender 1, K Ruprecht 1
  • 1Homburg/Saar

Hintergrund: Bei symptomatischen Stenosen im Vertebralisstromgebiet stellt die Stentimplantation eine zunehmend angewandte Behandlungsmethode dar. Allerdings wird in der Literatur die Re-Stenose-Rate von Stents in der A. vertebralis deutlich höher angegeben als für Stents in der Carotisbifurkation, so dass die Durchgängigkeit des Stents regelmäßig überprüft werden muss. Hierbei bietet sich aufgrund der geringen Invasivität die Duplexsonografie an, jedoch kann anhand dieser Methode der Stent oftmals anatomisch bedingt nicht direkt eingesehen werden. In diesen Fällen kann eine Re-Stenose nur anhand indirekter Zeichen durch Flussänderungen in den vor- oder nachgeschalteten Gefäßabschnitten vermutet werden.

Methode: Im Zeitraum von 05/2004 bis 04/2007 wurde bei 33 Patienten aufgrund einer symptomatischen Stenose im Vertebralisstromgebiet eine Stentimplantation durchgeführt, V1 (n=26), V3 (n=1) und V4 (n=6). Bei 10 dieser Patienten, V1 (n=8), V3 (n=1) und V4 (n=1), erfolgten sowohl duplexsonographische als auch angiographische Verlaufskontrollen mit einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 18,3 Monaten (range 3–39 Monate. Re-Stenosen wurden nach duplexsonographischen Kriterien in niedrig, mittel und hochgradige Stenosen unterteilt. Wir verglichen die duplexsonographischen Ergebnisse mit denen der Angiografie.

Ergebnisse: Bei 6 von 10 Patienten war der Stent anatomisch bedingt duplexsonographisch nicht direkt einsehbar. Bei 4 von 10 Patienten zeigten sich keine Re-Stenosen, bei 2 von 10 Patienten ein Verschluss, bei 2 von 10 Patienten mittelgradige und bei 2 von 10 Patienten hochgradige Re-Stenosen. In 9 der 10 Fälle fand sich eine gute Übereinstimmung des duplexsonographischen und angiographischen Befundes.

Schlussfolgerung: Insgesamt fand sich in dieser Fallserie von 10 Patienten mit Stentimplantation im Vertebralisstromgebiet eine gute Korrelation der duplexsonographischen Befunde mit den Ergebnissen der Digitalen Substraktionsangiografie. Obwohl der Stent duplexsonographisch in mehr als der Hälfte der Patienten nicht direkt einsehbar war, erscheint die Duplexsonografie somit als nichtinvasives Screeningverfahren zur Verlaufskontrolle nach Stentimplantation geeignet.