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DOI: 10.1055/s-0029-1238697
3D Plaquedetektion in der Aorta von Schlaganfallpatienten mittels 3 Tesla MRT
Fragestellung: Ist die 3D MRT der Aorta beim Nachweis komplexer Plaques der Aorta (≥4mm Dicke oder thrombotische Auflagerungen) der transösophagealen Echokardiografie (TEE) überlegen?
Methoden: 99 konsekutive Patienten ≥18 Jahre mit akuter retinaler/zerebraler Ischämie und nachgewiesenen Aortenplaques ≥3mm Dicke in der TEE wurden prospektiv eingeschlossen und erhielten eine vollständige Schlaganfalldiagnostik einschließlich TEE. Letztere wurde von zwei erfahrenen Ärzten durchgeführt, die Dicke, Anzahl, Lage komplexer Plaques und die Bildqualität (0=schlecht, 1=mäßig und 2=optimal beurteilbar) in Aorta ascendens und descendens sowie im Arcus aortae dokumentierten. Die Aorta wurde zudem mittels 3D und 2D Multikontrast-MRT (3 Tesla, TRIO, Siemens, BRD) untersucht, das aus einer Kontrastmittel gestützten 3D Angiografie und einer 3D T1 Akquisition (Auflösung 1mm3) zur Lokalisation komplexer Plaques bestand. Ergänzend wurden zur Charkterisierung der Plaques und Erfassung mobiler Anteile 2D T2- und Protonendichte- sowie 3D T1 CINE-Sequenzen durchgeführt (Abb.1) und analog zum TEE ausgewertet.
Die Ursache der Infarkte war kryptogen, wenn die Routinediagnostik einschließlich TEE keine wahrscheinliche Ursache ergab. Bei diesen Patienten analysierten wir, wie häufig im MRT zusätzliche komplexe Plaques in der Aorta ascendens und im Aortenbogen nachweisbar waren.
Ergebnisse: Im MRT fanden sich in allen Segmenten mehr komplexe Plaques als in der TEE.
Segment |
TEE |
MRT |
Aorta ascendens – n |
4 |
13 |
Aorten bogen – n |
12 |
38 |
Aorta descendens – n |
75 |
105 |
Alle Abschnitte – n |
91 |
156 |
Dies traf besonders für den Aortenbogen zu, der in der TEE meist nicht sicher beurteilbar war.
Aorta ascendens |
Aortenbogen |
Aorta descendens |
||||
Bildqualität |
TEE |
MRT |
TEE |
MRT |
TEE |
MRT |
1 – schlecht – n |
25 |
4 |
71 |
5 |
3 |
1 |
2 – mässig – n |
59 |
22 |
23 |
45 |
19 |
32 |
3 – gut – n |
15 |
73 |
5 |
49 |
77 |
66 |
Nach der Routinediagnostik war die Infarktursache bei 42 Patienten (42%) geklärt. Bei 57 Patienten (58%) war sie kryptogen und das MRT der Aorta wies bei 20/57 (35%) in der TEE übersehene komplexe Plaques der Aorta ascendens und des Aortenbogens nach.
Schlussfolgerungen: Das MRT detektiert wegen der besseren Visualisierung des Aortenbogens komplexe Plaques zuverlässiger als die TEE. Es sollte daher vor allem bei Patienten mit kryptogenem Hirninfarkt zur Optimierung der Sekundärprophylaxe eingesetzt werden.