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DOI: 10.1055/s-0029-1238584
Zoledronat 5mg (Aclasta®) versus Placebo bei Multipler Sklerose-Patienten mit Osteoporose: Design und Methodik (EXALT-Studie)
Hintergrund: Etwa ein Viertel der MS-Patienten weist abhängig von Alter, motorischen Einschränkungen, kumulativer Steroidgabe und weiteren Faktoren eine Osteoporose (T-Score <-2,5 nach WHO) auf. Hauptursache dafür ist die Immobilität, gefolgt von wiederholten Steroidpulsen. Im Gegensatz zu Normalkollektiven mit v.a. spinaler Abnahme der Knochendichte kommt es bei MS zu einer Hüft-betonten Osteoporose. In Deutschland gibt es bislang kaum epidemiologische bzw. klinische Studien. Da ca. jeder sechste steroidtherapierte MS-Patient eine Osteoporose bedingte Fraktur hatte, sind Studien dazu unbedingt erforderlich.
Der Wirkstoff Zoledronsäure 5mg ist seit 2007 zur einmal jährlichen Osteoporosetherapie zugelassen. Die Wirksamkeit der Bisphosphonate ist allgemein anerkannt und Zoledronsäure 5mg wird aufgrund seiner Compliance, Wirkpotenz und allgemeinen Datenlage als Therapie der Wahl bei Osteoporose empfohlen.
Studienablauf: Die Studie besteht aus zwei Abschnitten. In der Screeningphase (Pro-EXALT) werden ca. 600 MS-Patienten bzgl. Knochendichte (Dual X-Ray Absorptiometry), Expanded Disability Status Scale (EDSS) Scores und kumulativer Steroidgabe gescreent, wobei auch epidemiologische Daten generiert werden.
Ca. 200 Patienten werden in der anschließenden doppelblinden Behandlungsphase (EXALT) basierend auf einer Therapie mit Interferon β-1b (Extavia®) im Verhältnis 1:1 in eine der beiden Arme randomisiert und erhalten zusätzlich zu Vitamin D und Calcium entweder einmalig Zoledronsäure 5mg i.v. oder Placebo. Eine zweite Zoledronsäure-Gabe folgt im offenen Teil der Behandlungsphase.
Zu Studienbeginn, nach 6, 12 und 24 Monaten erfolgt eine Erfassung der Knochendichte, der neurologischen Symptomatik und der Verträglichkeit.
Untersuchungsparameter: Primärer Zielparameter ist die Veränderung der Knochendichte im LWS- und Hüftbereich bei MS-Patienten mit reduzierter Knochendichte (T-Score <-2,0) und eingeschränkter Mobilität (EDSS 4,0–6,5) nach 1-jähriger Behandlung. Sekundäre Zielgrößen sind die Veränderung der Knochendichte im LWS- und Hüftbereich nach 6 Monaten sowie die Wirksamkeit hinsichtlich MS-Progression, Sicherheit und Verträglichkeit von Zoledronsäure vs. Placebo nach 12 Monaten.
Zusammenfassung: Diese Studie wird erstmalig Daten über die Wirksamkeit und Sicherheit von Zoledronsäure 5mg bei MS-Patienten mit reduzierter Knochendichte und motorischen Einschränkungen liefern. In der Extensionsphase werden außerdem Langzeiteffekte bei diesen Patienten untersucht.