Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6 - A135
DOI: 10.1055/s-0029-1225059

Potenzierung der Wachstumsinhibition von Hormonrezeptor-negativen Mammakarzinomzellinien MDA-MB-231 und SKBr3 durch Behandlung mit GHRH-Rezeptor-Antagonist JMR-132 in Kombination mit mTOR-Inhibitor Rapamycin

F Weber 1, S Seitz 1, G Brockhoff 1, O Ortmann 1, S Buchholz 1
  • 1Caritas-Krankenhaus St. Josef, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Regensburg, Deutschland

Einleitung: Eine Reihe von Mammakarzinomzellinien exprimieren den GHRH-Rezeptor oder dessen Splicevariante. Durch die Applikation des GHRH-Antagonisten konnte bereits in einigen Hormonrezeptor-negativen Mammakarzinomzellinien sowohl in vitro als auch in vivo eine signifikante Proliferationshemmung gezeigt werden. mTOR stellt ein zentrales Signalmolekül in der Tumorzelle dar. In dieser Arbeit soll die wachstumshemmende Wirkung des GHRH-Rezeptor-Antagonisten JMR-132 in Kombination mit dem mTOR-Inhibitor Rapamycin in vitro und im Tiermodell überprüft werden.

Material und Methoden: Rezeptorbestimmung der Zellinien erfolgte mittels Western Blot (GHRH-R, EGFR/Her1, Her2/neu) und Immunhistochemie (GHRH-R, ER, PgR). Die Zellinien wurden mit verschiedenen Konzentrationen und Kombinationen von JMR-132 und Rapamycin inkubiert und zu festgelegten Zeitpunkten die prozentuale Verteilung der Zellen in den einzelnen Phasen des Zellzyklus (G0, G1, S-Phase) mittels Flowcytometrie und DNA-Färbung mit Propidium-Iodid bestimmt. Für das in vivo-Experiment wurden MDA-MB-231 Tumore subkutan in Nacktmäuse xenotransplantiert. Die Tiere erhielten entweder Rapamycin 0,75mg zweimal wöchentlich i.p., JMR-132 10µg/d s.c., die Kombination aus beiden Substanzen oder Lösungsmittel (Kontrolle).

Ergebnisse: Im Tierexperiment zeigte sich eine sig. Wachstumsinhibtion der Tumore in allen Gruppen gegenüber der Kontrolle. Die Kombination aus beiden Substanzen zeigte ebenfalls nach Tag 14 eine sig. Wachstumsinhibiton gegenüber den Einzelsubstanzen. Im in vitro-Experiment konnte ebenfalls eine dosisabhängige Wirkung der beiden Substanzen, sowie ein additiver Hemmeffekt auf das Zellwachstum für die Kombination der beiden Wirkstoffe nachgewiesen werden.

Zusammenfassung: Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Kombination von GHRH-Rezeptor-Antagonist JMR-132 mit Rapamycin einen additiven Effekt auf die Inhibition des Wachstums hat und der Monotherapie überlegen ist.