Mit 1–2% aller Mammakarzinome ist das intrazystische papilläre Mammakarzinom (IPC)
ein seltenes Malignom der Brust. 3 Untergruppen werden unterschieden: IPC, IPC mit
DCIS, IPC mit Invasion. Mammografisch ist die Unterscheidung von einer einfachen Zyste
kaum möglich, ultrasonografisch imponiert eine oft unilokuläre zystische Läsion mit
papillär/septierenden Projektion ins Zystenlumen. Eine Zystenpunktion zwecks Zelltypisierung
wird aufgrund der nachfolgend schwierigen Lokalisation und häufig falsch negativen
Ergebnissen nicht empfohlen, eine sonografisch gezielte Corebiopsie des papillären
Anteils scheint die bessere histologische Typisierung zu bieten, obwohl Stanzen aus
dem zentral-papillären Anteil aufgrund der oft randständig lokalisierten Atypien auch
falsch negativ ausfallen können. Somit bleibt die Exzisionsbiopsie der Goldstandard
für histologische Abklärung auffälliger Mammazysten – Brusterhaltung meistens möglich.
Sentinel Node Biopsie wird grundsätzlich empfohlen, obwohl Gegenstimmen aufgrund einer
Einstufung als in situ-Erkrankung dagegen argumentieren.
Richtlinien für die adjuvante Phase nach IPC fehlen. Eine Radiatio und endokrine Therapie
wird nur bei der hormonempfindlichen IPC mit DCIS oder IPC mit Invasion empfohlen.
Bei letzterem mit Rezeptornegativität ist eine Chemotherapie zu disskutieren. Bei
der pure IPC sollte eine adjuvante Radiatio und/oder endokrine Therapie nur bei jungen
Patienten (<50a) in Erwägung gezogen werden.
Es gibt weder in Diagnostik noch in der Therapie einheitliche Richtlinien bei IPC.
Anhand von 5 Case Reports möchten wir unseren Diagnose- und Therapie-Weg in diese
dringend notwendige Diskussion hineinbringen.