Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6 - A58
DOI: 10.1055/s-0029-1224982

Systematische Risikoerfassung im Rahmen des Mammografiescreenings

S Jud 1, G Dilbat 2, CR Löhberg 1, MR Bani 1, MP Lux 1, B Reichler 3, K Heusinger 1, C Rauh 1, S Buchholz 4, R Schulz-Wendtland 5, MW Beckmann 1, PA Fasching 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
  • 2Radiologische Praxis, Roth, Deutschland
  • 3Institut für bildgebende Diagnostik und Therapie, Röntgenpraxis Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • 4Universitätslklinikum Regensburg, Frauenklinik, Regensburg, Deutschland
  • 5Universitätsklinikum Erlangen, Institut für diagnostische Radiologie, Erlangen, Deutschland

Einleitung: Das Alter eins der Kriterien zum Einschluss in das Mammografiescreeing. Andere Risikofaktoren wie familiäre Belastung oder mammografische Dichte werden bei dieser Auswahl nicht berücksichtigt. Ziel unserer Untersuchung ist es, prospektiv an einem Screening-Kollektiv die epidemiologischen Risikofaktoren für das Mammakarzinom zu erfassen. Weiterhin soll die Rate der Patientinnen erfasst werden, die nach einer Aufklärung für die Teilnahme an der Chemopräventionsstudie IBIS-II teilnehmen wollen.

Material und Methoden: Ein Fragebogen wurde konstruiert, der die Ein- und Ausschlusskriterien der IBIS-II Studie und damit gängige Risikofaktoren für das Mammakarzinom abfragt. Alle Klientinnen wurden gebeten an der Umfrage teilzunehmen und den Fragebogen entweder direkt vor Ort auszufüllen, oder ihn mit einem frankierten Rückumschlag and die Frauenklinik in Erlangen zurückzuschicken.

Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Zwischenauswertung lagen 2.509 Fragebögen vor. 18,1% der Frauen erfüllten eines der Einschlusskriterien (n=454). Von diesen wünschten 44,3% überhaupt kontaktiert zu werden (n=201), um sich über eine Chemoprävention zu informieren.

Das Vorliegen von Risikofaktoren hatte keinen Einfluss auf die Bereitschaft, kontaktiert zu werden. Bislang konnten 185 Frauen telefonisch kontaktiert werden, von denen 23 einen Termin zur Beratung ausgemacht hatten. Die Teilnahme an der IBIS II Studie als Folge eines aufklärenden Gespräches begrenzte sich auf 13% dieser Frauen (n=3)

Schlussfolgerung: Im Rahmen des Mammografiescreenings fällt es einfach, Frauen mit einem erhöhten Risiko zu identifizieren. Die Bereitschaft, für präventive Maßnahmen ist primär relativ hoch. Jedoch ist der Anteil der Frauen, die an chemopräventiven Maßnahmen teilnehmen wollen relativ gering. Einer der Hauptgründe für eine Absage war eine unauffällige Ergebnismitteilung in der Screening-Mammografie.