Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6 - A41
DOI: 10.1055/s-0029-1224965

Bestimmung von Resektionsrändern bei Mammakarzinom mit 2-D Ultraschall

C Grupe 1, G Hoffmann 1, J Seabert 1, I O'Beirne 1
  • 1St. Josefs-Hospital, Gynäkologie, Wiesbaden, Deutschland

Ziel der Untersuchung ist es, die operative Therapie des Mammakarzinoms zu verbessern und Zweiteingriffe aufgrund unzureichender Resektionsränder zu vermeiden. Unzureichende Randabstände bei Mammakarzinomoperationen sind ein Hauptrisikofaktor für Lokalrezidive. Eine Aussage über die Randabstände ist eine wichtige Frage in der Mammakarzinom-Chirurgie. Es soll gezeigt werden, ob eine Aussage über Resektionsränder durch den intraoperativen Einsatz des Ultraschalls verbessert werden kann.

Methode: Es wurden 88 Präparate von 81 Patientinnen mit sonografisch darstellbaren malignen Mammatumoren mittels Ultraschall untersucht bevor die Präparate in die Pathologie zur histologischen Untersuchung weitergeleitet wurden. Hierbei wurden 507 Messungen durchgeführt und im Anschluss mit den histologischen Randabstandsmessungen verglichen. Eine Selektion anhand des histologischen Tumortyps wurde nicht vorgenommen.

Ergebnisse: In der Auswertung der Einzelmessungen zeigt sich, dass ab einem sonografisch gemessenen Randabstand von 5mm in 95% ein histologisch gemessener Randabstand von mindestens 1mm und somit eine R0 Situation erreicht wird.

Bei einem sonografischen Grenzwerte von 1mm kommt es zu 19 falsch negativen Befunden durch die Ultraschall-Messung. Setzte man den Grenzwert für die sonografische Messung auf 5mm herauf werden dagegen nur noch 4 falsch negative Fälle generiert bei 44 falsch positiven Befunden.

Zusammenfassung: Die Ultraschalluntersuchung kann dem Operateur schnell und zuverlässig zusätzliche Informationen über die Randabstände zur Verfügung stellen. Damit kann intraoperativ Entschieden werden, ob Schnittränder entnommen werden und damit das Risiko einer erneuten Operation wegen einer unvollständigen Tumorentfernung minimiert werden kann. Die Einflüsse von Faktoren wie histologischer Tumortyp, Grading und Erfahrung des Untersuchers auf die sonografische Messgenauigkeit sollten weiter untersucht werden.