Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_N_05_09
DOI: 10.1055/s-0029-1223060

Kongenitale Epulis bei einem neugeborenen Mädchen – Solide Tumoren der Mundhöhle sind ein sehr seltenes Krankheitsbild in der Neonatalperiode

S Schmidt 1, E Schleußner 2, S Schultze-Mosgau 3, T Knösel 4, HJ Mentzel 5, A Hübler 1
  • 1Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivtherapie Universitätsklinik Jena, Jena
  • 2Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Abteilung Geburtshilfe Universitätsklinik Jena, Jena
  • 3Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/ Plastische Chirurgie Universitätsklinik Jena, Jena
  • 4Institut für Pathologie Universitätsklinik Jena, Jena
  • 5Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Arbeitsbereich Kinderradiologie Universitätsklinik Jena, Jena

Kongenitale Epulis bei einem neugeborenen Mädchen

Einleitung: Solide Tumoren der Mundhöhle sind ein sehr seltenes Krankheitsbild in der Neonatalperiode.

Patientenbericht: Wir berichten über ein reifes Neugeborenes bei dem postnatal eine ca. 2×3 cm große orale Raumforderung auffiel. Der solide Tumor behinderte das Kind bei Trinken, so dass vorübergehend eine Ernährung über Sonde notwendig wurde. Zur OP-Vorbereitung führten wir eine lokale Sonografie sowie eine native Magnetresonanztomografie durch. Am 5. LT wurde bei dem Kind eine unkomplizierte Tumorentfernung durchgeführt.

Histologisch zeigte sich ein fibroepithelialer Polyp ohne Malignität (am ehesten in Folge einer embryonalen Anlagestörung).

Zusammenfassung: Die kongenitale Epulis bei Neugeborenen ist ein seltener gutartiger Tumor unbekannter Genese in der Neonatalperiode der von der Zahnleiste ausgeht. In der Literatur ist eine Mädchenwendigkeit (: Jungen) 8–10: 1 beschrieben. Je nach Größe können sich postpartal Probleme bei der Ernährung und der Atmung ergeben. Die Operation führte bei unserer Patientin zur kompletten Entfernung der Raumforderung. Der weitere Verlauf war unkompliziert, und das Mädchen konnte nach zehn Lebenstagen in die häusliche Pflege entlassen werden.