Endoskopie heute 2009; 22 - P30
DOI: 10.1055/s-0029-1216018

Endoskopische Untersuchungen bei Patienten in der zehnten Lebensdekade

D Neubert 1, D Stüker 1, F Granderath 1, KE Grund 1, A Kirschniak 1, M Küper 1, T Meile 1, A Königsrainer 1, T Kratt 1
  • 1Universitätsklinik Tübingen, Allgemeinchirurgie, Tübingen, Germany

Endoskopische Untersuchungen erfordern häufig eine Sedierung des Patienten. Das Risiko von schwerwiegenden Nebenwirkungen ist abhängig von der Art des Eingriffes, dem individuellen Risikoprofil des Patienten und dem Nebenwirkungsspektrum des applizierten Sedativums und beträgt lt. Literatur zwischen 1:1000 und 1: 7500.

Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung ist in Zukunft auch in endoskopischen Abteilungen mit zunehmend älteren Patienten zu rechnen.

Daher wurde in einer retrospektiven Kohortenstudie eine Gruppe mit 169 mindestens 90-jährigen Patienten (Gruppe 1), die in der Zentralen Endoskopie-Einheit des Universitätsklinikums Tübingen im Zeitraum vom 1. Januar 2000 bis 31. März 2007 untersucht wurden, mit einer zweiten Gruppe von 135 jüngeren Patienten, die per zufälliger Stichprobe gewonnen wurden, verglichen.

Eingeschlossen wurden alle gängigen endoskopischen Untersuchungen (Bronchoskopien, ÖGD, ERCP, Koloskopien), bei denen eine medikamentöse Sedierung erfolgt war.

Vorgestellt werden neben den deskriptiven Patientendaten wie Geschlechtsverteilung, Durchschnittsalter, Komorbiditäten, Anzahl der Untersuchungen pro Patient, Untersuchungs-Indikationen, Art und Umfang der therapeutischen Maßnahmen etc. auch der zeitliche Verlauf der durchgeführten Untersuchungen, der Sedierungsbedarf sowie ein Vergleich des Vitalparameter-Verlaufs (Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung), weiterhin die Komplikationsraten beider Gruppen im Vergleich auch unter Berücksichtigung ambulanter vs. stationärer bzw. elektiver vs. Notfall-Untersuchungsdaten.