Endoskopie heute 2009; 22 - FV46
DOI: 10.1055/s-0029-1215979

Micro-CT und 3D-Nachverarbeitung des Tracheobronchialsystems der Maus

T Rodt 1, C von Falck 1, R Halter 2, M Diensthuber 3, M Galanski 1, J Borlak 2
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Radiologie, Hannover, Germany
  • 2Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, Molekulare Medizin und Medizinische Biotechnologie, Hannover, Germany
  • 3Medizinische Hochschule Hannover, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Hannover, Germany

Fragestellung: Für viele klinisch relevante Pathologien, beispielsweise Lungentumoren, stehen Tiermodelle in der Maus für die weitere detailierte Analyse der Entstehungsmechanismen und zur Kontrolle möglicher Therapieansätze zur Verfügung. Weiter stellt das Tracheobronchialsystem im Mausmodell einen Zugangsweg zur Lunge mittels endobronchialer Applikation krankheitsinduzierender oder therapeutischer Substanzen dar.

Methodik: In-vivo und ex-vivo Micro-CT (GE Locus, General Electric Healthcare, UK) Untersuchungen von 5 gesunden Mäusen sowie jeweils 5 SPC-myc und 5 SPC-raf transgenen C57/Bl6-Mäusen mit Lungentumoren wurden im Hinblick auf das Tracheobronchialsystem ausgewertet. In-vivo Untersuchungen erfolgten unter Isofluran-Narkose. Die Röhrenspannung betrug 80kV und die Anodenstromstärke 450 microA. Die nominale Auflösung betrug 0,025mm ex-vivo und 0,094mm in-vivo. Der Einfluss des respiratorischen Gatings und der intravaskuläres Kontrastmittelgabe (Fenestra VC, ART Montreal, Canada) wurde untersucht. Die Nachverarbeitung erfolgte mit der Software MeVisLab 1.6 (MeVis Research, Germany) und auf Advantage Workstation 4.4 (General Electric Healthcare, UK). Multiplanare Rekonstruktionen, 3D-Volume Rendering Ansichten und virtuelle Bronchoskopien wurden erstellt.

Ergebnis: Die Micro-CT erlaubte die Darstellung der thorakalen Organe und des Tracheobronchialsystems der Maus. Pathologische Prozesse konnten in ihrer räumlichen Beziehung zum Tracheobronchialsystem dargestellt werden. Mittels virtueller Bronchoskopie und 3D-Volume Rendering gelang die anatomische Darstellung der Lappenarchitektur. Bei Gabe von intravaskulärem Kontrastmittel waren auch Gefäßstrukturen weitergehend beurteilbar. In-vivo konnte das respiratorische Gating zu einer Reduktion der atmungsbedingten Bewegungsartefakte beitragen.

Schlussfolgerung: Die Micro-CT Darstellung erlaubt die nicht-invasive anatomische Darstellung des Tracheobronchialsystems der Maus und des räumlichen Bezuges zu pathologischen Befunden.