Exp Clin Endocrinol Diabetes 1992; 100(4/05): 9-11
DOI: 10.1055/s-0029-1211165
Review

© J. A. Barth Verlag in Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Molecular Genetics of the Thyrotropin Receptor

G. Vassart, G. Brabant, S. Costagliola, D. Danguy, C. Gérard, F. Libert, M. Ludgate, C. Maenhaut, M. Parmentier, R. Paschke, J. Perret, J. van Sande, J. E. Dumont
  • Institut de Recherche Interdisciplinaire and Service de Génétique Médicale; Faculté de Médecine, Université Libre de Bruxelles/Belgium
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Publication History

Publication Date:
16 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Der TSH-Rezeptor ist eines der wichtigsten Ziele von regulatorischen und pathologischen Prozessen in der Schilddrüse. An die cAMP-Produktion ist er mittels des G-Proteins Gs gekoppelt. Bei autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen verursacht seine Aktivation durch stimulierende Antikörper den Morbus Basedow, während seine Inhibierung durch blockierende Antikörper einige Fälle von Myxödem erklärt. Die Klonierung der TSH-Rezeptor-DNA wurde durch “low stringency PCR” über den Umweg der Klonierung eines TSH-Rezeptorfragmentes erreicht. Die Primärstruktur des TSH-Rezeptors beinhaltet sieben wahrscheinlich transmembranäre Segmente, wie sie für andere G-Protein-gekoppelte Rezeptoren bekannt sind. Wie die Gonadotropinrezeptoren enthält sie zusätzlich einen langen glykosilierten extrazellulären aminoterminalen Anteil, welcher aus der unvollständigen Wiederholung eines Leucin-reichen Motivs besteht. Dieser Anteil ist für die Hormonbindung verantwortlich, während die Interaktion mit den Gs die intrazellulären, transmembranären Anteile betrifft. Der Effekt von TSH und Forskolin auf die TSH-Rezeptor-mRNA-Akkumulation wurde in Primärkulturen von Hundeschilddrüsenepithelzellen untersucht. Dedifferenzierende Agenden wie EGF, Serum und TPA vermindern die Akkumulation der TSH-Rezeptor-mRNA beträchtlich. Diese Inhibierung ist jedoch nie komplett. TSH oder Forskolin können die Reakkumulierung der TSH-Rezeptor-mRNA bewirken. Das Maximum wird hier nach 20 Stunden erreicht. Die chronische Stimulierung kultivierter Thyreozyten durch TSH über mehrere Tage führt nicht zu einer wichtigen „down”-Regulierung der TSH-Rezeptor-mRNA. Die Expression des rekombinanten TSH-Rezeptors in transfizierten Zellinien ist eine praktikable und sensitive Methode zur Messung von Autoantikörpern bei Morbus Basedow.

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