Zusammenfassung
Aus den Versuchen geht hervor: 1. Nicht alle frischen Sera besitzen in gleichem Maße
die Fähigkeit, die Organextraktgifte zu paralysieren. Vielfach werden die Organextraktgifte
nur durch ihre homologen Sera entgiftet; doch besteht in dieser Hinsicht kein allgemeines
Gesetz. 2. Kaolin adsorbiert die in den Organextrakten vorhandenen Giftstoffe. 3.
Das frische Serum verliert durch Filtration durch ein Porzellanfilter seine Fähigkeit,
die Organextrakte zu entgiften. 4. Bei der Entgiftung der Organextrakte durch frisches
Serum handelt es sich nicht um eine Komplement-, sondern wahrscheinlich um eine Ferment-
bzw. Antifermentwirkung. 5. Versuche, Kaninchen gegen ihre eigenen Organgifte zu immunisieren,
schlugen fehl. Die Tiere gingen dabei unter fortschreitendem Kräfteverlust zugrunde.
6. Zur Gewinnung der Gifte ist es nicht nötig, die Organe zu zerreiben, vielmehr genügt
es, die Organe angeschnitten etwa zwei Stunden lang in physiologischer Kochsalzlösung
zu digerieren. 7. Aus gewaschenen, zertrümmerten Leukozyten ließen sich keine solchen
Gifte extrahieren, wohl aber aus den lymphatischen Organen, z. B. den Lymphdrüsen.
Dies spricht dafür, daß die Organextraktgifte nicht direkt aus dem Zellinhalte, sondern
aus dem Gewebsaft der Organe stammen.