Zusammenfassung
Icoral hat bei schweren zentralen Atemstörungen (infolge Enzephalitis) eine mit nichts vergleichbare und oft allein lebenserhaltende Atemwirkung.
Bei frischen Vergiftungen kann außer mit Icoral mit Coramin, Cardiazol oder Sympatol in großen Dosen intravenös
ein prompter Weckeffekt erreicht werden, aber nur, wenn die Vergiftung nicht zu lange,
etwa maximal 12 Stunden, zurückliegt.
Bei länger zurückliegender Einnahme des Schlafmittels hat nur Icoral noch eine spezifische Wirkung auf Kreislauf und Atmungszentrum.
Für schwere Morphinvergiftungen mit zentraler Atemlähmung ist Icoral das Mittel der Wahl.
Nebenwirkungen sahen wir bei der letzten Reihe unserer Beobachtungen nur in Gestalt des Singultus,
der die maximal tiefe Reizatmung begleiten kann, ohne den therapeutischen Erfolg zu
stören. Übergreifen des Singultus auf Kehlkopf und Zunge wird einmal beobachtet. Herzrhythmusstörungen
sahen wir im letzten Jahre nie mehr, weil wir die intramuskulären Injektionen als
Methode der Wahl ansehen konnten.