Zusammenfassung
In einem Falle, der klinisch Anfälle von paroxysmaler Tachykardie neben wechselnder
Arhythmie und Allorhythmie darbot, ließ sich zunächst durch kardiosphygmographische
Aufnahmen der Nachweis führen, daß die paroxysmalen Anfälle vom Tawaraschen Knoten
ausgingen und die Arhythmie durch einen Wechsel im Ausgangspunkte der Herzkontraktionen
sowie durch einen wechselnden Grad von sinoaurikulärem Block zustande kam. Durch große
Dosen von Physostigmin, welche mit Strophanthus kombiniert waren, verschwanden die
Anfälle von Tachykardie unter Besserung des subjektiven und objektiven Befundes des
Patienten, und der Herzmechanismus ging zunächst in eine andere Form der Arhythmie,
in die durch Vorhofflimmern bedingte sogenannte Arhythmia perpetua, über. Durch Atropin
ließ sich dann diese Form der Arhythmie in anhaltend regelmäßigen Puls von normaler
Frequenz überführen. — Der Fall bestätigt die Wirksamkeit des Physostigmins bei paroxysmalen
Tachykardien atrioventrikulären Ursprungs und erhellt die nahen Beziehungen zwischen
der echten Arhythmia perpetua und gewissen anderen, durch das Auftreten heterotoper
Reizherde bedingten Formen von Arhythmie. Er ist ferner ein Beispiel für die praktisch-therapeutische
Wichtigkeit des Studiums der Arhythmien mit Hilfe sphygmo- und elektrokardiographischer
Methoden.