Zusammenfassung
Wir haben also durch unsere Untersuchungen der Milchsäurearbeitskurve die vermehrte
Oxydation der Muskulatur indirekt nachweisen können. Wir haben gezeigt, daß das Thyroxin
direkt nicht oder nur in geringem Maße die Oxydationen der Gewebe anfacht, daß aber
nach Thyroxininjektion in der Leber Eiweißabbauprodukte in vermehrter Menge auftreten
und daß diese, insbesondere das Tyrosin, geeignet sind, die Oxydationen zu steigern.
Wir haben aus diesen Befunden auf einen Circulus vitiosus geschlossen, in dem das
Thyroxin zu vermehrtem Auftreten von Tyrosin führt und dieses nun durch Koppelung
an Jod in der Schilddrüse zu Thyroxin aufgebaut wird. Den Befund der Glykogenverarmung
der Leber als Folgen der Thyroxineinwirkung haben wir für eine einfache Standardisierungsmethode
des Thyroxins verwendet, eine Methode, mit der sich noch 0,05 mg Thyroxin nachweisen
lassen. Mit dieser Methode haben wir im Blut von Patienten mit Basedow, Basedowoid
und Miniaturbasedow sine morbo eine thyroxinähnliche Substanz von weit stärkerer Wirksamkeit
als das synthetische Thyroxin nachweisen können [4)].
1
4) Ausgeführt mit Untersützung der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft.