Dtsch Med Wochenschr 1930; 56(24): 997-1000
DOI: 10.1055/s-0028-1125746
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Kochsalzarme Ernährung und Magensaftsekretion

Karl Eimer
  • Aus der Medizinischen Klinik Marburg. (Direktor: Prof. A. Schwenkenbecher.)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Allgemein wird angenommen, daß eine kochsalzarme Ernährung, die nur den natürlichen NaCl-Gehalt der Nahrungsmittel dem menschlichen Organismus zuführt, zu einer Störung der Magensaftsekretion, besonders einer Hemmung der Salzsäurebildung, führt. Untersuchungen über den Einfluß kochsalzarmer Rohkost auf den Magenchemismus, die mittels fraktionierter Ausheberung angestellt wurden, ließen eine Hemmung oder Störung auch nach monatelanger Verabreichung von Rohkost nicht erkennen. Im Gegenteil fand sich in der Mehrzahl sogar ein Ansteigen der Aziditätskurve. Der menschliche Organismus paßt sich der verminderten Cl-Zufuhr durch Einschränkung der NaCl-Abgabe mit dem Harn so an, daß es zu einem wirklichen Cl-Mangel der Gewebe und Säfte nicht kommt und somit auch für eine Hemmung der Salzsäurebildung im Magen kein Grund vorhanden ist. Die anregende Wirkung auf die Magensaftsekretion beruht wohl auf direkten saftlockenden Reizen der rohen Obst- und Gemüsesäfte.

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