Zusammenfassung
Als Resultat meiner Untersuchungen kann ich als gesichert hinstellen, daß metallisches
Quecksilber in einer größeren Zahl von Fällen, als man bisher anzunehmen gewohnt war,
zu, wenn auch nicht lebensbedrohlichen, so doch die Frische und Arbeitsfähigkeit,
namentlich geistiger Arbeiter, stark beeinträchtigenden Erscheinungen führen kann.
Als Quelle dieser Quecksilberschädigungen kommt beruflich inhaliertes oder von Kupferamalgamfüllungen
(wohl nur selten auch Silberamalgam) aufgenommenes Quecksilber in Frage. Die Auslösung
einer Schädigung scheint gebunden an eine Ueberempfindlichkeit, für deren Umfang und
Ausmaß wir bisher noch keinen gesicherten Maßstab haben.
Für die Praxis ergibt sich daraus erhöhte Vorsicht bei allen mit Quecksilber beschäftigten
Berufsarten. Für die Zahnpraxis speziell wird man, so wie es ja nach meinem Referat
auf dem Deutschen Zahnärztetag in Nürnberg vielerorts schon geschehen ist, auf die
Verwendung von Kupferamalgam als Füllungsmittel ganz verzichten und — mehr im Interesse
der Zahnärzte — Edelamalgame durch anderes Material dann ersetzen, wenn die Industrie
Gleichwertiges zur Verfügung gestellt hat.