Zusammenfassung
Es wurde die Wirkung des neuen Schilddrüsenpräparates Elityran an etwa 20 Fällen untersucht.
Wir gaben im allgemeinen 3mal täglich 2 Tabletten, also täglich 150 mg Substanz. Die
kleinste von uns verabreichte Menge betrug täglich 2 Tabletten, die eine ganz deutliche
Wirkung entfaltete. Die größte Menge pro die betrug 3mal 4 Tabletten, die wir 3 Wochen
lang ununterbrochen gaben, und die keine schädliche Nebenwirkung verursachte. Täglich
10 Tabletten gaben wir mehrmals. Wir beobachteten einmal ein Jodexanthem als Ueberempfindlichkeitserscheinung
des betreffenden Patienten gegen Jod, eine harmlose Reaktion, die schließlich bei
jeder Jodmedikation einmal auftreten kann, sonst niemals schädigende Nebenwirkungen.
In fast allen Fällen der Elityrantherapie kam es zu einer Tachykardie, die uns aber
nur dann, wenn sie hochgradiger wurde, veranlaßte, mit der Menge der verabfolgten
Tabletten herunterzugehen, niemals aber dazu zwang, das Mittel ganz abzusetzen. Diese
Tachykardie galt uns als wichtiger Indikator der eben beginnenden toxischen Wirkung.
Bei allen Fällen, die wir mit Elityran behandelten, fand sich eine Steigerung des
Grundumsatzes, die oftmals sehr beträchtlich war. Die höchste von uns beobachtete
Steigerung betrug von + 7,9% auf + 76,1%, also um 68,2%. Durchschnittlich erreichten
wir eine Steigerung des G. U. um 30—40% in 3 Wochen.
Die erzielte Gewichtsabnahme war häufig ganz erheblich. Jedoch möchten wir ausdrücklich
betonen, daß wir eine allzu plötzliche und allzu starke Gewichtsabnahme absichtlich
nicht forcierten, weil dieses vom Patienten oft nicht gut vertragen wird, und der
Patient sich nach der starken Gewichtsabnahme schlechter fühlt als vorher. Die errechnete
durchschnittliche Gewichtsabnahme bei unseren Fällen, bei denen eine Gewichtsabnahme
erwünscht war, betrug in der Woche 1,71 kg; die stärkste erzielte Gewichtsabnahme
war 12,4 kg in 19 Tagen. Es gibt Fälle, bei denen keine stärkere oder gar keine Gewichtsabnahme,
aber doch andere Wirkungen der Schilddrüsentherapie erwünscht sind. In solchen Fällen
war es durchaus möglich, durch eine vorsichtige Dosierung und eine kräftige, gemischte
Kost die Gewichtsabnahme zu vermeiden.
Fall 4 steht als jugendlicher Diabetes mit starker Wasserretention durch Insulin gesondert
da. Wir bekamen auf Elityran eine sehr starke diuretische Wirkung und eine dementsprechende,
oben angeführte starke Gewichtsabnahme. Der Diabetes wurde, ebenso wie auch in einem
anderen Fall, bei dem wir eine, ähnliche Wirkung durch Elityran erzielten, nicht ungünstig
beeinflußt. Vielleicht wäre es durch kleinere Elityrangaben möglich, öfters die unerwünschte
Wasserretention durch Insulin hintanzuhalten.
Nach unseren klinischen Untersuchungen handelt es sich um ein hochwirksames, konstant
eingestelltes und sehr gut verträgliches Präparat.