Zusammenfassung
Ein enteritischer Prozeß vermag in verschiedener Weise auf die Resorption einzuwirken:
1. Veränderung des Füllungsmechanismus und der Passagezeit einschließlich gestörter
Absonderung der Verdauungsfermente des Darmes.
2. Bildung einer Schleimschicht, deren Wirkung sein kann:
a) Steigerung der Hydrotropie (Verzár); b) Schutzschicht mit Resorptionsverlangsamung;
c) Adsorption (v. Tappeiner).
3. Leichter Reiz fördert, starker Reiz hemmt die Resorption, nachgewiesen: a) an Darmfistelversuchen
(Enderlen und Hotz), b) an Blutzuckerkurven nach Einbringung einer Glukoselösung (Mahler,
Nonnenbruch, Weiser), c) an direkter Beobachtung der Zotten (Mahler und Nonnenbruch).
4. Eine qualitativ, insbesondere für Kolloide, erhöhte Durchlässigkeit der entzündeten
Darmwand kann für manche Fälle angenommen werden.
5. Die Gastroenteritis hat eine in zunehmendem Maße erkannte Bedeutung für klinisch
beobachtete und bisher rein funktionell erklärte Resorptionsstörungen (Sprue, Leberzirrhose,
Gärungsdyspepsie u. a.).
Die Diagnose der Enteritis ist bisher eine vorwiegend indirekte und ergibt sich durch
die Röntgenuntersuchung (Gutzeit, Pansdorf) und die Stuhlbeobachtung und die Untersuchung
des mit dem langen Darmschlauch gewonnenen Dünndarminhaltes.