Konflikte im Team bewältigen (Teil 1)

Das Betriebsklima in Praxen und Kliniken kränkelt manchmal unter Harmoniesucht. Wenn wir konfliktscheu sind und uns gegenseitig nicht rechtzeitig mitteilen, was uns irritiert, entstehen viel schneller Störungen im Miteinander, als wenn wir uns früh überwinden und die Kollegen sanft aber deutlich kritisieren und ihnen verdeutlichen, womit wir bei ihrem Verhalten ein Problem haben.

Entscheidend für die Entstehung von Konflikten ist oft die unzureichende Kommunikation qualitativer und quantitativer Art. Versteht unser Gegenüber, was wir meinen oder interpretiert er das Gesagte anders? Da manche Angestellte überhaupt keinen persönlichen Kontakt miteinander haben, können sie sich nicht austauschen und sind auf Vermutungen und Mitteilungen Dritter angewiesen. Kleine Irritationen werden unter schlechten Bedingungen zu krebsartigen Geschwüren und aus Nichtigkeiten entstehen große Probleme, die den Betriebsablauf und das gute Klima stören. Abhilfe schaffen lässt sich z. B. damit, dass die Schichten sich im Krankenhaus kurz überschneiden, sodass zumindest eine Übergabe stattfinden kann und die wichtigsten Informationen ausgetauscht werden können. Dieser persönliche Kontakt ist dabei viel mehr wert als der übliche Schriftverkehr, weil das Gegenüber mit allen Sinnen wahrgenommen wird und Missverständnisse sofort bemerkt und geklärt werden können. Außerdem geht der Austausch schneller vonstatten.

Literatur

• 1 Bryson K. Sei nicht nett, sei echt!. Paderborn; Junfermann 2006
• 2 Cerwinka G, Schranz G. Nervensägen – So zähmen Sie schwierige Mitarbeiter, Chefs und Kunden. Wien; Linde 2005
• 3 Holler I. Recht haben oder glücklich sein. Empathietagebuch. Paderborn; Junfermann 2007
• 4 Keuthen M. Achtung: Kollegin – wie Frauen mit weiblicher Konkurrenz souveräner umgehen können. München; Kösel 2004