Zusammenfassung
Aus diesen Versuchsbeispielen kann man entnehmen, daß eine in Anbetracht der kleinen
Tiere intensive Behandlung mit Cantan und Nebennierenrindenextrakt (Höchst) in der Tat imstande ist, bei einigen Tieren den sicheren Tod an Diphtherietoxinvergiftung
zu verhindern. Der Erfolg ist zwar unter Berücksichtigung der geringen Giftmengen
und der großen Hormondosen nicht sehr eindrucksvoll, aber, was hier besonders ausschlaggebend
ist, es gelang, die Tiere ohne Antitoxin zu retten, was bisher nur v. Behring und
Wernicke mittels Jodtrichloridbehandlung möglich gewesen war. Naturgemäß wird man
bei der Anwendung am Menschen nach wie vor Antitoxin geben, sodaß also die Hormontherapie die Antitoxinbehandlung ergänzt, und Tierversuche mit unterschwelliger Antitoxinbehandlung müssen erweisen, daß man
dann nicht die großen Hormonmengen benötigt wie bei der antitoxinlosen Therapie bei
Meerschweinchen.