ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2008; 117(12): 616
DOI: 10.1055/s-0028-1119763
Rundschau

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DGP im September in Nürnberg - Aktuelle Konzepte für das Monitoring parodontaler Erkrankung

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Publication Date:
29 December 2008 (online)

 

Vom 26. bis 27. September 2008 fand in Nürnberg die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGP) statt. Einen interessanten Vortrag zu aktuellen Konzepte für das Monitoring parodontaler Erkrankung hielt Prof. Loos aus Amsterdam im Auftrag von Philips. In seinem Vortrag bewertete er unterschiedliche Diagnostikverfahren, insbesondere die Speichelanalyse. Prof. Loos: Die Ursachen für Parodontitis sind vielschichtig. Neben genetischen Faktoren spielen umweltbedingte Störungen, wie Bakterien und Viren, sowie Lebensgewohnheiten, wie Ernährung und Rauchen, eine Rolle. Mit der Speichelanalyse ist eine Aufschlüsselung wichtiger ursächlicher Faktoren möglich: eine genetische Analyse demaskiert bestimmte Phänotypen (z.B. der hyperreaktive Phänotyp mit einem Risiko für schwere Parodontitis). Eine Proteinanalyse deckt Eiweißmarker auf, die bei der Therapieentscheidung wichtig sind. Die mikrobiologische Untersuchung dient nicht nur der Untersuchung auf pathogene Keime, sondern kann auch DNA-basiert die physiologische Mikroflora der Mundhöhle darstellen. Eher als die Diagnose einer pathogenen Mikroflora, ist es möglich das Profil einer normalen Flora zu bilden. Abweichungen davon können identifiziert werden und den Patienten anregen, eine weitergehende Untersuchung beim Zahnarzt durchführen zu lassen. Warum ist die sorgfältige Analyse so wichtig? Parodontitis ist ein Risikofaktor für Lungenkrankheiten, Frühgeburtlichkeit und Herz-Kreislauferkrankungen. Aufgrund der mit der Parodontitis verbundenen Bakteriämie werden Entzündungen gefördert. Beispielsweise scheint hierbei auch die erhöhte Plättchenaktivität bei parodontalen Erkrankungen eine wichtige Rolle im Zusammenhang zwischen Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu spielen; der prokoagulante Zustand kann anhand bestimmter Marker (z.B. P-selectin und PAI (Plasminogen Aktivator Inhibitor)) abgelesen werden.

Nach einer Pressemitteilung der

Philips GmbH, Hamburg

Tel.: 040/2899-0

Internet: www.philips.de

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