Zusammenfassung
Bei der Regulationskrankheit Akromegalie treten nicht allein Störungen im intermediären
Stoffwechsel auf, sondern auch sehr wesentliche in allen Teilen des Kreislaufs, die
bisher wenig Beachtung gefunden haben. So fanden sich elektrokardiographisch nachweisbare
Herzmuskelschäden bei 14 unserer 21 Fälle. Sie waren verhältnismäßig häufiger und
hochgradiger beim klassischen endokrinen Bild als beim weniger ausgeprägten Akromegalietyp.
Es wird daher auf eine Abhängigkeit vom Ausmaß der Überfunktion des eosinophilen HVL.
geschlossen. Die Myokardschädigung ist nicht an die sekundär dabei auftretende Schilddrüsenentgleisung
gebunden. Die zuweilen gefundene Hypertonie gehört nicht zur Akromegalie, sie wird
wohl vornehmlich durch gleichzeitige Überfunktion des basophilen HVL. hervorgerufen.
Bei unseren Patienten fand sich öfter eine Hypotonie. Die vorzeitige Arteriosklerose
ist dagegen oft auch bei der Akromegalie vorhanden, ebenso periphere vom neurovegetativen
System abhängige Durchblutungsstörungen. Im venösen Teil des Kreislaufs ist die Varizenbildung
etwas ungemein Häufiges. Insgesamt ist also die Beeinträchtigung des Kreislaufs bei
der Akromegalie, ebenso auch beim Akromegaloidismus und den konstitutionellen Varianten
bis zum Hoch- und Riesenwuchs, für den Kliniker ebenso beachtenswert wie die bekannten
Stoffwechselstörungen. Gleichzeitig zeigen unsere Untersuchungen an einem weiteren
Beispiel, welche Wirkungen endokrine, hier vom eosinophilen HVL. stammende Einflüsse
auf den Kreislauf gewinnen können.