Zusammenfassung
1. Es wird über Voruntersuchungen und erste Resultate bei der Nachprüfung BCG-geimpfter
6—14jähriger Schulkinder berichtet. 2. Der Prozentsatz der natürlich infizierten Kinder
wird für die einzelnen Jahrgänge angegeben und erreicht mit 43 bzw. 47% bei den 14-Jährigen
einen verhältnismäßig hohen Stand 3. Die Röntgenkontrolle der positiv reagierenden
Kinder muß gefordert werden und läßt sich am besten mit der Schirmbildkontrolle der
gesamten Bevölkerung des Kreises erfüllen, da auf diese Weise alle evtl. möglichen
Infektionsquellen mit erfaßt werden. 4. Der bovinen Infektion ist besonderes Augenmerk
zu schenken, da die bisherigen Quellensuchen besonders bei der aktiven Tuberkulose
im Kindesalter vielfach ohne Erfolg bleiben. 5. Bei den geimpften Kindern wurden praktisch
keine unerwünschten Reaktionen beobachtet. 6. Der Größen durchmesser der Impfpusteln
bewegte sich in normalen Grenzen. 7. Die Reaktion bei der Pflasterprobe nach der Impfung
war in überwiegender Zahl sehr kräftig und muß als Ausdruck einer günstigen allergischen
Lage betrachtet werden. 8. Die Zahl der erforderlichen Mantouxproben war gering, die
Zahl der Impflinge, die auf beide Proben negativ reagierte, betrug 0,25%. 9. Jährliche
Kontrollen mit der Pflasterprobe sind bei den Schuluntersuchungen durch das Gesundheitsamt
zu fordern, um einen Anhalt über die Dauer der positiven Reaktion und damit für den
wahrscheinlichen Impfschutz zu erhalten 10. Die Ausdehnung der Impfung auf weitere
Jahrgänge muß bei der guten Verträglichkeit gefordert werden, da sie neben der Röntgenreihenschirmbilduntersuchung,
und der stationären Absonderung bzw. Behandlung der Offentuberkulösen einer wesentlichen
Eckpfeiler in der Bekämpfung der Tuberkulose bildet.