Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V34
DOI: 10.1055/s-0028-1110072

Die postoperative Beurteilung der perforierenden Keratoplastik mittels Vorderabschnitts-OCT

CL Thannhäuser 1, C Wirbelauer 1, H Häberle 1, DT Pham 1
  • 1Berlin – Vivantes-Klinikum Neukölln

Hintergrund: Die postoperative Kontrolle nach Hornhauttransplantation ist wichtig für die Prognose, jedoch oftmals sehr schwierig. Bildgebenden Verfahren sind aufgrund des häufig erforderlichen Kontaktes Grenzen gesetzt. Es sollte überprüft werden, inwieweit das kontaktfreie Vorderabschnitts-OCT eine Beurteilung des Transplantates und angrenzender Strukturen im Verlauf erlaubt. Methoden: Es wurden insgesamt 28 Patienten (64,7±16 Jahre) nach perforierender Keratoplastik mittels SL-OCT (Heidelberg Engineering) kontaktfrei untersucht. Dabei wurden jeweils am ersten postoperativen Tag, vor Entlassung (4.-10. Tag) sowie im Verlauf (bis 18. Monat) Untersuchungen hinsichtlich der zentralen Transplantatdicke, des Interface, der Stufen sowie möglicher Synechien oder Abstossungszeichen durchgeführt. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass alle Parameter im Verlauf gut beurteilt werden konnten. Die zentrale Transplantatdicke am 1. postoperativen Tag war 761±103µm, vor Entlassung 686±96µm, nach im Mittel 6 Monaten 587±59µm sowie nach mehr als einem Jahr 599±125µm. Zudem konnte die Stabilität des Interface und eine Abnahme der Stufendicke objektiviert werden. Bei fünf Abstossungen zeigte sich initial eine Transplantatschwellung, die nach erfolgreicher Therapie regredient war. Schlussfolgerung: Das VA-OCT ist aufgrund der Kontaktfreiheit und hohen Auflösung ein gutes diagnostisches Mittel zur postoperativen Beurteilung der perforierenden Keratoplastik. Es kann zuverlässig die Entwicklung der Pachymetrie und angrenzender anatomischer Strukturen quantifizieren und frühe Aufschlüsse über die Prognose geben. Zudem könnte es auch bei lamellären Techniken nützliche Hinweise zur Transplantatentwicklung liefern.