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DOI: 10.1055/s-0028-1110068
Tränenwegsrekonstruktion bei komplexen Ausgangssituationen
Hintergrund: Tumoren, Verletzungen oder vernarbende Schleimhautprozesse resultieren nicht selten in komplexen präoperativen Ausgangssituationen, denen eine Fülle operativer Verfahren gegenübersteht. Es muss das Ziel sein, nach abgestimmter Diagnostik die adäquate, d.h. Erfolg versprechende Therapieoption zu wählen. Methoden: Im Zeitraum von Januar 2006 bis September 2008 wurden in der Augenabteilung der Schlosspark-Klinik 63 tränenwegschirugische Eingriffe durchgeführt. Diese wurden nach Pathomechanismus, Ort der Tränenwegsschädigung, Therapieverfahren, intraoperativen Komplikationen sowie postoperativen Ergebnis untersucht. Ergebnisse: Bei denen in unsere Untersuchung eingeschlossenen Patienten lagen bei 37 eine absolute Tränenwegsstenose vor oder die Tränenwege mussten bei Tumorresektionen geopfert werden. Dabei konnten 21 Patienten mittels Dakryozystorhinostomie (nach Toti) mit oder ohne Silikonschlauchintubation therapiert werden. Bei 14 Patienten lagen komplexe Ausgangssituationen vor, die mittels Konjunktivodakryozystostomie und Metaireau-Tubus-Implantation (n=7), Konjunktivorhinostomie und Metaireau-Tubus-Implantation (n=3), Kanaliculorhinostomie und Silikonschlauchintubation (n=2) und Kanaliculus-Rekonstruktion mittels Monoka-Tubus (n=2) versorgt wurden. Mit Ausnahme von 2 Patienten gelang die Tränenwegrekonstruktion bzw. der Tränenwegsersatz primär. Schlussfolgerungen: Auch bei komplexen Befunden haben tränenwegschirurgische Eingriffe gute Erfolgsaussichten. Insbesondere existieren mittlerweile einige Tubussysteme, die den Tränenwegsersatz bei unterschiedlichen Ausgangsbedingungen erleichtern.