Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V21
DOI: 10.1055/s-0028-1110059

Erste Ergebnisse – Die gedeckte Sklerotomie unter primärer Anwendung von Mitomycin C 0,02%

E Karioris 1, C Wirbelauer 1, H Häberle 1, DT Pham 1
  • 1Berlin – Vivantes-Klinikum Neukölln

Hintergrund: Die gedeckte Sklerotomie stellt ein minimalinvasives Verfahren unter den fistulierenden Glaukomoperationen dar. Frühpostoperativ ist die Fibrosierung des Sickerkissens ein erfolgslimitierendes Problem. In der vorliegenden klinischen Arbeit wird der Vernarbungsverlauf des Sickerkissens und die Erfolgsrate nach primärer Anwendung von Mitomycin C (MMC) vorgestellt. Patienten und Methode: Bei 68 Augen mit fortgeschrittenem OWG ohne fistulierende Voroperationen wurde bei standardisierter gedeckter Sklerotomie intraoperativ 3 min. 0,02% MMC mittels Schwämmchen appliziert. Über mindestens 6 Monate erfolgten engmaschige Tensio- sowie Sickerkissenkontrollen. Ergebnisse: Das mittlere Alter der Patienten lag bei 70±11J. In 47% der Fälle bestand PEX, in 41% Pseudophakie. Der mittlere IOD lag präoperativ bei 28±9mmHg, nach 4–6 Monaten bei 15±4mmHg (p<0,05) mit einer mittleren IOD-Senkung um 46%. Die absolute Erfolgsrate (Tensio <21mmHg ohne antiglaukomatöse Therapie) lag bei 67% und die relative Erfolgsrate (Tensio <21mmHg unter Therapie) bei 76,5%. Eine Revision oder Needling wurde bisher bei 16 Augen (23,5%) durchgeführt. MMC-bedingte Komplikationen wurden nicht beobachtet. Schlussfolgerung: Durch die primäre MMC-Applikation konnte mittels gedeckter Sklerotomie eine signifikante Drucksenkung erreicht werden. Die mittelfristige Druckregulation scheint besser zu sein, verglichen mit Daten ohne zusätzliche Fibrosehemmung.