Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V18
DOI: 10.1055/s-0028-1110056

Langzeitergebnisse nach transskleraler Tumorresektion

V Petousis 1, NE Bechrakis 2, N Lakotka 1, L Krause 1, J Wachtlin 3, MH Foerster 1
  • 1Berlin – Charité Campus Benjamin Franklin
  • 2Innsbruck – Augenklinik, Universität Innsbruck
  • 3Berlin – St. Gertrauden Krankenhaus

Hintergrund: Durch eine transsklerale Tumorresektion (TTR) können große anterior gelegene Aderhaut-Ziliarkörper-Melanome exzidiert werden. Das Ziel unsere Studie war die Darstellung des Visusverlaufs, des Rezidivrisikos und der Metastasierungsrisikos nach einer Tumorresektion. Methoden: Das Kollektiv bestand aus 171 Patienten (81 Frauen und 90Männer, mittleres Alter 52±13 Jahre) die in dem Zeitraum von 1993 bis 2007 mittels einer TTR und einer adjuvanten Bestrahlung (136 durch eine 106Ru-Brachytherapie, 35 durch eine Protonen-Teletherapie) behandelt wurden. Der präoperative Visus war 0,32. Die Daten wurden retrospektiv analysiert. Ergebnisse: Der postoperative Visus betrug 0,1 und der Augenerhalt 90% nach 3 Jahren. Im Gesamtkollektiv fand sich nach 5 Jahren ein lokales Tumorrezidiv in 12% der Fälle. Die Rezidivrate betrug 21% in der Gruppe mit adjuvanter 106Ru-Brachytherapie und 4% in der Gruppe mit Protonen-Teletherapie. Die Metastasierungsrate im Gesamtkollektiv war 22% nach 5 Jahren und 43% nach 10 Jahren. Schlussfolgerung: In unserem Kollektiv war durch die TTR der Augenerhalt so wie ein langfristig funktioneller Visus bei der Mehrheit der Patienten möglich. Es wurde gleichzeitig durch die Einführung der Protonen-Teletherapie eine Senkung des Risikos für ein Rezidiv beobachtet. Die transsklerale Tumorresektion in Kombination mit einer vorausgehenden Protonen-Teletherapie stellt somit eine vorteilhafte therapeutische Alternative bei großen Aderhautmelanomen dar.