Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V12
DOI: 10.1055/s-0028-1110050

Birdshot-Retinochoroidopathie: Verlauf, Komplikationen und Behandlungsoptionen

R Rieger 1, P Ruokonen 1, KH Velhagen 1, K Rüther 1, U Pleyer 1
  • 1Berlin – Charité Campus Virchow-Klinikum

Hintergrund: Die Birdshot-Retinochoroidopathie ist eine seltene, posteriore Uveitis mit vermutlich autoimmunologischer Genese. Die Behandlung mit Kortikosteroiden wird oft als unzureichend betrachtet und durch die bekannten unerwünschten Wirkungen limitiert. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, den klinischen Verlauf unserer Patienten unter immunomodulativer Therapie zu verfolgen. Methoden: Retrospektive Auswertung von 13 Patienten mit bilateraler Retinochoroidopathie. Alle Patienten waren positiv auf die Expression von HLA-A29 getestet worden. Als Verlaufsparameter wurden bestkorrigierter Visus, Fundoskopie, Fluoreszenzangiografie, optische Kohärenztomografie und bei einzelnen Patienten Elektroretinogramme ausgewertet. Ergebnisse: Bei allen Patienten war nach initialer Steroidtherapie eine längerfristige steroidsparende immunmodulatorische Therapie notwendig, um längerfristig eine Stabilisierung des Befunds zu ermöglichen. Insgesamt ergibt sich eine eingeschränkte Visusprognose, die vorwiegend durch das Auftreten eines Makulaödems bestimmt wurde. Schlussfolgerungen: Die Birdshot-Chorioretinopathie ist dank der Möglichkeiten einer steroidsparenden immunmodulativen Therapie bei vielen Patienten stabilisierbar. Die Problematik eines Off-label-Gebrauchs einiger immunmodulatorischer Medikamente erschwert aktuell eine adäquate Therapie.