Hintergrund: Die Birdshot-Retinochoroidopathie ist eine seltene, posteriore Uveitis mit vermutlich
autoimmunologischer Genese. Die Behandlung mit Kortikosteroiden wird oft als unzureichend
betrachtet und durch die bekannten unerwünschten Wirkungen limitiert. Ziel der vorliegenden
Untersuchung ist es, den klinischen Verlauf unserer Patienten unter immunomodulativer
Therapie zu verfolgen. Methoden: Retrospektive Auswertung von 13 Patienten mit bilateraler Retinochoroidopathie. Alle
Patienten waren positiv auf die Expression von HLA-A29 getestet worden. Als Verlaufsparameter
wurden bestkorrigierter Visus, Fundoskopie, Fluoreszenzangiografie, optische Kohärenztomografie
und bei einzelnen Patienten Elektroretinogramme ausgewertet. Ergebnisse: Bei allen Patienten war nach initialer Steroidtherapie eine längerfristige steroidsparende
immunmodulatorische Therapie notwendig, um längerfristig eine Stabilisierung des Befunds
zu ermöglichen. Insgesamt ergibt sich eine eingeschränkte Visusprognose, die vorwiegend
durch das Auftreten eines Makulaödems bestimmt wurde. Schlussfolgerungen: Die Birdshot-Chorioretinopathie ist dank der Möglichkeiten einer steroidsparenden
immunmodulativen Therapie bei vielen Patienten stabilisierbar. Die Problematik eines
Off-label-Gebrauchs einiger immunmodulatorischer Medikamente erschwert aktuell eine
adäquate Therapie.