Zusammenfassung
Nach zwei Rötelnimpfstudien mit den Impfstämmen Cendehill und HPV77 DE5 wurde eine dritte mit dem Stamm RA 27/3 durchgeführt. Mit diesem Impfstoff, der auch
intranasal gegeben wirksam ist, wurden 538 Freiburger Schülerinnen im Altervon 10–13
Jahren geimpft. Von den 292 (55%) prävakzinal seronegativen Mädchen wurden 210 subkutan
und 82 intranasal geimpft. Die Konversionsrate betrug bei den subkutan Geimpften 100%
und bei den intranasal Geimpften 99%.Der durch die Impfung induzierte mittlere Antikörpertiter
lag nur um 0,7 Titerstufen unter dem Wert nach natürlicher Durchseuchung. Nebenwirkungen
traten kaum auf, Arthralgien, die als Folge der Impfung angesehen werden mußten, fehlten
völlig. Ein Vergleich von subkutaner mit intranasaler Impfung ergab – abgesehen von
einem Fall, der nach intranasaler Impfung negativ blieb –, daß nach intranasaler Impfung
der mittlere Antikörpertiter etwas höher lag, jedoch nicht signifikant, und daß die
spezifischen Nebenreaktionen an Zahl geringer waren.
Summary
538 school-girls in Freiburg (aged 10–13 years) were vaccinated against rubella with
the RA 27/3 strain. Of 292 (55%) girls who had been seronegative before vaccination
210 had subcutaneous, 82 intranasal vaccination. The conversion rate was 100% after
subcutaneous and 99% after intranasal vaccination. The mean antibody titre was only
0.7 steps below the value after naturally acquired seropositivity. There were few
side effects and joint pains, which must be considered the result of the vaccination,
were completely absent. A skin rash developed only once (1.4%) after intranasal, but
in 11 (5.8%) after subcutaneous vaccination. The results indicate that the mean antibody
titre is slightly (but not significantly) higher after intranasal than after subcutaneous
vaccination, and side effects less numerous after the former. In one instance intranasal
application failed to convert.