Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - KV41
DOI: 10.1055/s-0028-1104722

Flächenbestimmung der Papille mittels indirekter Ophthalmoskopie

C Haustein 1, E Schmidt 1, E Spörl 1, LE Pillunat 1, AG Böhm 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Dresden

Hintergrund: Ziel der Studie war es, die Genauigkeit der mittels indirekter Ophthalmoskopie (iO.) bestimmten Papillenfläche zu beurteilen. Patienten und Methoden: In einer prospektiven Studie wurden 57 Augen von 29 Probanden (Alter: 57,3±12,1 Jahre) untersucht. Der refraktive Fehler betrug –0,67±2,69dpt (+3,75 bis –8dpt). Die vertikalen und horizontalen Papillendurchmesser (PD) wurden an einer Haag-Streit-Spaltlampe mittels einer 60D-, 78D-, 90D- und der Super-Field-Lupe (Volk Optical Inc., Mentor, USA) ausgemessen und anschließend mithilfe einer Ellipsenformel (Horizontaler PD× vertikaler PD×π/4) die Papillenfläche berechnet. Dabei wurde für jede Lupe der vom Hersteller angegebene Vergrößerungsfaktor berücksichtigt: 1,15× (60D-Lupe), 0,93× (78D-Lupe), 0,76× (90D-Lupe) und 0,76× (Super-Field-Lupe). Als Referenzpapillenfläche wurde bei allen untersuchten Augen eine Aufnahme mit dem HRT II (Heidelberg Engineering, Heidelberg, Deutschland) durchgeführt. Die Beurteilung der Übereinstimmung der Messungen mit der Referenz erfolgte mittels Bland-Altman-Plots. Ergebnisse: Es ergaben sich folgende Abweichungen zur HRT-Papillenfläche: 0,119±0,51mm2 (60D-Volk-Lupe), 0,224±0,57mm2 (78D-Lupe), 0,10±0,51mm2 (90D Lupe) und –0,07±0,47mm2 (Super-Field-Lupe). Die Unterschiede waren für die 60D (p=0,083), 90D (p=0,147) und Super-Field-Lupe (p=0,257) nicht statistisch signifikant. Die 78D-Lupe zeigte im t-Test signifikante Unterschiede zu der Bestimmung der Papillenfläche mittels HRT (p=0,004). Schlussfolgerung: Die Bestimmung der Papillenfläche ist mittels indirekter Ophthalmoskopie möglich. Die Messungen mit der 90D-Lupe zeigten die geringsten Abweichungen und die mit der 78D-Lupe die größten Abweichungen von der HRT-Papillenfläche.