Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - KV21
DOI: 10.1055/s-0028-1104702

Malignes Melanom der Bindehaut – Therapieoption Mitomycin C – Kasuistik

A Hoyer 1, F Raiskup-Wolf 1, LE Pillunat 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums C.G.Carus, Dresden

Einleitung: In ca. 1% der Fälle manifestiert sich das Melanom extrakutan. Dabei ist die zweithäufigste Lokalisation das Auge. Nur ca. 2% der okulären Melanome manifestieren sich an der Konjunctiva. Das Bindehautmelanom ist somit eine sehr seltene Erkrankung. Die Rezidivrate – trotz vollständiger Exzision – wird auf ca. 50% geschätzt. Kasuistik und Verlauf: Ein 83-jähriger Patient ist wegen eines malignen Bindehautmelanoms am Oculus ultimus seit 2002 in unserer Behandlung. Bei mehrfacher Rezidivierung erfolgten wiederholt chirurgische Exzisionen. Bei einem erneuten, ausgedehnten Rezidivs erfolgte im weiteren die topische Chemotherapie mit im Abstand von je 2 Wochen zwei 14-tägigen Zyklen MMC 0,02% und einem 14-tägigen Zyklus MMC 0,04%. Bei deutlich regredientem Befund wurde die Behandlung mit identischem Protokoll wiederholt. Darunter verzeichneten wir eine klinisch fast vollständige Tumorremission. Bei fehlendem Anhalt für erneutes Tumorwachstum bzw. Metastasierung konnte bislang auf weitere Interventionen verzichtet werden. Schlussfolgerung: Die Therapie des malignen Bindehautmelanoms ist primär die vollständige Exzision. Die Literatur und auch unsere Erfahrung zeigen, dass MMC adjuvant oder gegebenenfalls auch primär eine gute Behandlungsoption zu sein scheint, wenn eine primär chirurgische Therapie nicht möglich ist.