Thorac Cardiovasc Surg 1954; 2(3): 269-273
DOI: 10.1055/s-0028-1102872
Copyright © 1954 by Georg Thieme Verlag

Kurzwirkende Barbiturate in der Bronchoskopie unter besonderer Berücksichtigung des Thiogenals

Wolfgang Jacob
  • Tuberkulosekrankenhaus Heidelberg-Rohrbach (Direktor und leitender Arzt: Priv.-Doz. Dr. med. Dr. phil. nat. Gaubatz)
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 December 2008 (online)

Preview

Zusammenfassung

Die kurz mitgeteilten Erfahrungen zeigen, daß Thiogenal ein für die Narkose-Bronchoskopie sehr geeignetes Barbiturat ist, da bei entsprechend vorsichtiger Applikation eine gut steuerbare und kurzwirkende Narkose erreicht werden kann, ohne daß nachfolgend das Allgemeinbefinden auch bei Patienten mit fortgeschrittener Lungentuberkulose wesentlich beeinträchtigt wäre. Durch nachfolgend sehr kleine Gaben von Lysthenon ist eine ausreichende Erschlaffung der Muskulatur zu erzielen. Die Dosierung darf nicht schematisch erfolgen! Bei stark reduzierten Kranken empfiehlt sich eine geringere Dosis und eine langsamere Applikation, als in der Vorschrift angegeben. Insbesondere Kranke mit fortgeschrittener Lungentuberkulose reagieren sehr empfindlich auf das Medikament. Toxische Symptome konnten auch nach mehrmaliger Anwendung bei dem gleichen Patienten bisher nicht beobachtet werden, wenn eine gewisse Zurückhaltung in der Dosierung und Injektionsgeschwindigkeit geübt wurde. Über eine heftige vagotonische Reaktion mit Bronchospasmus, Übelkeit, Erbrechen, sehr erheblicher Bronchialsekretion wird berichtet, die als Folge einer den Krankheitsverhältnissen nicht ausreichend angepaßten Abänderung der Dosierungsvorschrift entstand.