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DOI: 10.1055/s-0028-1102870
Der Gasstoffwechsel bei akutem Atemstillstand
Ein Beitrag zur Diffusionsrespiration 1Gast der Medizinischen Klinik Landshut, z. Zt. St. Michael's Hospital, Newark N. Y., U. S.A. 2Gast aus Nazilli, Türkei. 3Gastassistent von der Chirurg. Klinik der Univ. Köln (Direktor: Prof. V. Hoffmann). 4Gastassistent von der Chirurg. Klinik der Med. Akademie Düsseldorf (Direktor: Prof. E. Derra).Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
11. Dezember 2008 (online)

Zusammenfassung
In einer Gemeinschaftsarbeit haben wir die Beziehungen zwischen einer peripher bedingten Apnoe, welche durch Lähmung der Atemmuskulatur mit Succinyl-Asta erreicht wurde, und der Diifusionsrespiration aufzuklären versucht. Empirische Beobachtungen in der Thoraxchirurgie, der Inneren Klinik und der Anästhesiologie haben uns angeregt, insgesamt 11 Untersuchungen in Selbstversuchen oder bei Freiwilligen durchzuführen. 6 mit allen ermittelten Größen vervollständigte Spirogramme werden wiedergegeben und diskutiert.
Hierbei zeigte sich:
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Bei Angebot eines sauerstoffreichen Gasgemisches wird durch Diifusionsrespiration über 6 und mehr Minuten eine ausreichende arterielle Sauerstoifsättigung gewährleistet.
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Die Kohlensäureretention ist der begrenzende und gefahrbringende Faktor einer Apnoe. Der Kohlensäuregehalt steigt im Durchschnitt um 1,34 Vol.-% pro Minute an, das Blut-pH sinkt um rund 0,02 pro Minute zur sauren Seite ab.
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Je höher der Sauerstoffgehalt des angebotenen Gasgemisches ist, desto länger wird eine ausreichende arterielle Sauerstoffsättigung gewährleistet. Luft hat keinen für die Diifusionsrespiration ausreichenden Sauerstoffgehalt.
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Die Werte von Puls und Blutdruck zeigen während der Diifusionsrespiration keine einheitliche Reaktion, da die auftretende Hyperkarbie und Hypoxämie in ihren absoluten Größen und relativ zueinander in unseren Einzeluntersuchungen stark variieren.
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Unsere Untersuchungen machen wahrscheinlich, daß bei extremer Hypopnoe keine Diifusionsrespiration, sondern ein Sauerstoif-Nachströmen stattfindet.
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Der funktionelle Totraum, wie wir ihn nach verschiedenen Formeln berechnet haben, zeigt erheblich differierende Ergebnisse und läßt eine Bearbeitung in der Klinik vorläufig nicht ratsam erscheinen.