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DOI: 10.1055/s-0028-1102682
Abgrenzung der Indikationen zur Segmentresektion bei der Lungentuberkulose
Publication History
Publication Date:
12 December 2008 (online)

Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wird über 86 Segmentresektionen wegen Lungentuberkulose aus der Zeit von Januar 1952 bis Oktober 1954 berichtet. Die Analyse der Komplikationen brachte wichtige Hinweise für die Auswahl der Kranken zur Segmentresektion. Es gibt ideale und relative Indikationen zur Segmentresektion. Für beide Gruppen müssen allgemeine Voraussetzungen vorliegen.
Überblicken wir die eigenen Ergebnisse, so zählen zur weitgehend idealen Indikation zur Segmentresektion, soweit nur eine Seite erkrankt und der Prozeß segmentbegrenzt ist:
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die multiplen fibrokaseösen Spitzenherde (Initialherde, primär verkäste Herde), wenn sie unter konservativer Behandlung nicht heilen oder Neigung zum Fortschreiten und Zerfall zeigen.
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das Tuberkulom (ohne Mitbeteiligung des Lappenbronchus).
Die relativen Indikationen zur Segmentresektion scheinen gegeben bei:
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kleinen isolierten Kavernen (ohne Streuherde in der Umgebung):
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kleinen frischen, zentralen Oberlappenkavernen,
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für die Kollapstherapie ungünstig lokalisierte Kavernen (subpleural in S1 und S2, hilusnah, in S6),
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Rest - oder Kecidivkavernen (ohne Streuherde in der Umgebung, bei vorausgegangener konservativer Behandlung, einschließlich Chemotherapie):
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nach Scheitern der intrapleuralen Pnth.-Behandlung,
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nach Versagen der extrapleuralen Pnth.-Behandlung,
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nach erfolgloser Behandlung mit Pneumoperitoneum und Phrenicusausschaltung,
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nach und unter der Pneumolyse.
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Restkavernen bzw. Restherden (ohne Streuherde in der Umgebung):
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nach Thorakoplastik
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nach Lokalbehandlung (Monaldi-, Maurer-Drainage, intrakavitären Injektionen).
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Pyothorax mit umschriebenen Lungenherden, ohne und mit Fisteln (in Kombination mit der Dekortikation).
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doppelseitigen, ausgewählten, segmentbegrenzten Prozessen (bilaterale Resektion möglich).